BOSTON (Biermann) — Das Ziel dieser retrospektiven vergleichenden Fallserie war, die Ergebnisse von Fällen mit Akanthamoeben-Keratitis (AK) zu vergleichen, die mit oder ohne Verwendung von konfokaler In-vivo-Mikroskopie (IVCM) diagnostiziert und behandelt wurden.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren wurden 26 Augen von 23 Patienten in die Analyse eingeschlossen, welche aufgrund einer AK im Massachusetts Eye and Ear Infirmary in Behandlung waren. Verglichen wurde die Zeit von Präsentation bis zur Diagnose der AK (primärer Endpunkt) mit und ohne IVCM-Einsatz sowie Sehschärfe und die Häufigkeit einer therapeutischen perforierenden Keratoplastik (ohne IVCM n=8, mit IVCM n=9), bei welcher die Diagnose später mittels Kultur bestätigt wurde (IVCM/C‑Gruppe).
Die diagnostische Verzögerung war signifikant länger in der Kulturgruppe (25 +/- 29 Tage) im Vergleich zu der IVCM/C‑Gruppe (3 +/- 3 Tage, P < 0,01).
Nach 6 Monaten gab es einen signifikanten Unterschied in der bestkorrigierten Sehschärfe zwischen der Gruppe mit reiner Kultur (1,46 +/- 1,07, n = 7) und der IVCM/C‑Gruppe (0,22 +/- 0,22, n = 8) nach Anpassung für den anfängliche Ausgangsvisus (P = 0,02). Eine therapeutische perforierende Keratoplastik wurde bei 50 % der Augen mit reiner Kultur (n = 7) und 11 % der Augen der IVCM/C‑Gruppe (n = 9) durchgeführt,. Dies war jedoch statistisch nicht signifikant (p = 0,13).
IVCM kann somit die Diagnose einer Akanthamöben-Keratitis beschleunigen. Als ergänzende Untersuchung kann die IVCM im Vergleich zur alleinigen Entscheidung auf Grundlage von Hornhautkulturen letztlich zu besseren Ergebnissen der Behandlung führen. (ak)