Akant­hamö­ben-Kera­ti­tis

Frühe Diagnose und Epitheldébridement führen zu besseren Visusergebnissen

20. April 2024

PORTO (Bier­mann) — Eine frühe Diagno­se einer Akant­hamö­ben-Kera­ti­tis (≤14 Tage nach Symptom­be­ginn) und ein thera­peu­ti­sches Epithel­dé­bri­de­ment sind mit einem besse­ren endgül­ti­gen Sehergeb­nis assoziiert.
Diese Annah­me wurde durch eine retro­spek­ti­ve Längs­schnitt­stu­die anhand von klini­schen Befun­den bestätigt.
Im Rahmen der Analy­se wurden 51 Augen von 46 Pati­en­ten mit Akant­hamö­ben-Kera­ti­tis (AK) unter­sucht, bei denen die Erkran­kung zwischen März 2010 und Okto­ber 2022 in einem einzel­nen augen­heil­kund­li­chen Zentrum mittels Echt­zeit-Poly­me­ra­se-Ketten­re­ak­ti­on (RT-PCR) diagnos­ti­ziert wurde. Primä­rer Endpunkt war die endgül­ti­ge best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA). Ein schlech­tes visu­el­les Ergeb­nis wurde defi­niert als ein endgül­ti­ger BCVA ≥ 1 logMAR-Einheit, während ein gutes visu­el­les Ergeb­nis defi­niert wurde als ein endgül­ti­ger BCVA < 1 logMAR-Einheit. Die Augen dieser beiden Grup­pen wurden hinsicht­lich demo­gra­fi­scher und anfäng­li­cher klini­scher Varia­blen, der verwen­de­ten Thera­pie und der Kompli­ka­tio­nen vergli­chen. Eine frühe Diagno­se wurde defi­niert als ein Zeit­raum von ≤ 14 Tage vom Auftre­ten der Sympto­me bis zur Bestä­ti­gung der Diagno­se und dem Beginn der spezi­fi­schen Thera­pie. Mit Hilfe einer multi­va­ria­blen logis­ti­schen Regres­si­ons­ana­ly­se wurden Prädik­to­ren für ein schlech­tes Sehergeb­nis ermittelt.

Alle in die Studie aufge­nom­me­nen Pati­en­ten waren Kontakt­lin­sen­trä­ger. Die durch­schnitt­li­che Nach­be­ob­ach­tungs­zeit betrug 39,0 +/- 30,2 [Gesamt­be­reich 14–120] Monate. Einund­drei­ßig Augen (60,8 %) wiesen ein gutes visu­el­les Ergeb­nis auf, mit einem nied­ri­ge­ren Ausgangs­al­ter (30,5 +/- 9,0 vs. 42,3 +/- 15,8; p = 0,020), einem besse­ren Ausgangs-BCVA (0,8 +/- 0,7 logMAR-Einhei­ten vs. 1. 3 +/- 0,9 logMAR-Einhei­ten; p = 0,047), einer höhe­ren Früh­dia­gno­se­ra­te (45,2 % vs. 5,6 %; p = 0,004) und einer höhe­ren Rate an thera­peu­ti­schen Epithel­de­bri­de­m­ents (64,5 % vs. 10 %; p < 0,001).
Ein schlech­tes Visus­er­geb­nis ergab sich bei 20 Augen (39,2 %), wobei bei 12 Augen eine Evis­zera­ti­on oder Enuklea­ti­on durch­ge­führt wurde (23,5 %). Diese 20 Augen wiesen eine höhere Kompli­ka­ti­ons­ra­te auf (90 % vs. 61,3 %; p = 0,031). In der multi­va­ria­blen Analy­se waren die frühe Diagno­se der AK (OR 19,78; 95 % CI 2,07–189,11; p = 0,010) und das thera­peu­ti­sche Epithel­de­bri­de­ment (OR 19,02; 95 % CI 3,27–110,57; p = 0,001) asso­zi­iert mit einem guten Ergeb­nis in Bezug auf den Endvi­sus. (ak)

Autoren: Vilares-Morgado R et al.
Korrespondenz: vilaresmorgador@gmail.com
Studie: Clinical outcomes and prognostic factors in Acanthamoeba keratitis
Quelle: Cont Lens Anterior Eye. 2024 Apr;47(2):102119.
Web: https://doi.org/10.1016/j.clae.2023.102119

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