OTTAWA (Biermann) – Eine Monotherapie mit intravitrealen Dexamethason (DEX)-Implantaten besitzt bei Patienten mit einem Makulaödem infolge einer nichtinfektiösen Uveitis (UME) das Potenzial, eine morphologische und funktionelle Verbesserung zu bewirken, ohne dass orale Corticosteroide oder andere immunmodulatorische Substanzen notwendig sind. Zu diesem Ergebnis kommen die Autoren einer aktuellen Arbeit aus Kanada.
Die Wissenschaftler überprüften retrospektiv medizinische Unterlagen zu 30 Patienten (39 Augen) mit einem UME aufgrund einer nichtinfektösen intermediären (n=31) bzw. posterioren (n=7) Uveitis sowie einer Panuveitis (n=1), bei denen ausschließlich eine oder mehrere intravitreale DEX-Implantationen (0,7 mg) ohne eine gleichzeitige systemische Immunsuppression erfolgten. Die Ätiologie der Uveitis umfasste eine idiopathische Form (n=23), eine Sarkoidose (n=5), eine Autoimmunretinopathie (n=1) sowie eine Birdshot-Retinopathie (n=1). Die Arbeitsgruppe legte als Endpunkte die zentrale Netzhautdicke (CRT) sowie die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA) fest. Die Ausgangsbefunde wurden 1 Monat vor der Implantation erhoben und die Nachbeobachtungszeit betrug 1 Jahr.
Die Forscher ermittelten, dass bei den 30 Patienten 48 Implantate in 39 Augen verabreicht wurden. Bei 9 Augen (23%) erfolgte innerhalb der 12 Monate eine 2. Implantation aufgrund eines Rezidivs (CRT-Zunahme um >10% oder 50 µm). Bei 19 Patienten (64,1%) kam es zu einer Verbesserung der BCVA (≥5 Buchstaben) sowie bei 20 (65,4%) zu einer Verringerung der CRT (Reduktion auf ≤250 µm oder um 100 µm). Ferner eruierten die Uveitis-Spezialisten in der Gesamtkohorte einen Anstieg der mittleren BCVA von 0,285 ±0,312 logMAR (dezimal 0,5) initial auf 0,175 ±0,194 logMAR (dezimal 0,63) nach 1 Monat (p=0,06), welche sich im Verlauf auf diesem Niveau hielt. Ebenso sank auch die mittlere CRT im Kollektiv von 392 ±162 µm zu Studienbeginn auf 303 ±80 µm nach 1 Monat (p=0,03) bzw. auf 313 ±44 µm nach 12 Monaten (p=0,04).
(tt)