HEIDELBERG (Biermann) — Allogene intrastromale Ringsegmente (CAIRS) sind ein neuartiger therapeutischer Ansatz zur Behandlung von Ektasieerkrankungen wie dem Keratokonus sowie zur Verbesserung von Sehschärfe und Hornhauttopographie.
Eine systematische Analyse aus Heidelberg zielte darauf ab, die visuellen Ergebnisse und Veränderungen der Hornhauttopographie nach der Implantation von CAIRS bei Keratokonus zu bewerten.
Hierzu erfolgte eine systematische Metaanalyse der vorhandenen Literatur, wobei originale, von Fachkollegen begutachtete klinische Studien zur Wirkung von CAIRS bei Augen mit Keratokonus einbezogen wurden. Ausschlusskriterien waren vorimplantierte Ringsegmente, andere ektatische Erkrankungen als ein Keratokonus sowie fehlende Angaben zu prä- oder postoperativen Ergebnisparametern. Die Datenbanken Cochrane, Embase, PubMed und Web of Science wurden im November 2024 von zwei Forschern unabhängig voneinander durchsucht. Das Risiko für Bias wurde mit dem Evidence Project Risk of Bias Tool bewertet. Der primäre Endpunkt war die Differenz des korrigierten Fernvisus (CDVA) vor und nach der CAIRS-Implantation. Zusätzlich wurden Veränderungen des unkorrigierten Fernvisus (UDVA), des sphärischen Äquivalents (SE), des Zylinders, der flachen, steilen und maximalen Hornhautradien (Kmax), der mittleren Hornhautradien, der dünnsten Hornhautdicke und der Aberrationen höherer Ordnung (HOAs) nach CAIRS analysiert und unter Verwendung eines Random-Effects-Modells verglichen. Darüber hinaus wurden postoperative Komplikationen dokumentiert.
Vierzehn klinische Studien mit insgesamt 442 Augen wurden in die Metaanalyse einbezogen. Die mittlere Verbesserung der CDVA betrug 0,37 logMAR (95 % KI: 0,28, 0,46; 14 Studien; n = 442 Augen). Die UDVA verbesserte sich um 0,43 logMAR (95 % KI: 0,34, 0,55; 11 Studien; n = 427 Augen). Die SE verbesserte sich um 4,59 dpt (95 % KI: 3,35, 5,84; 12 Studien; n = 430 Augen). Kmax wurde um ‑4,49 dpt reduziert (95 % KI: ‑6,05, ‑2,92; 13 Studien; n = 439 Augen) und die gesamten HOAs nahmen um ‑0,33 µm ab (95 % KI: ‑0,62, ‑0,03; 6 Studien; n = 171 Augen). Ein schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis (0,2 %) war eine akute Abstoßung, die eine Explantation erforderlich machte.
Die Metaanalyse zeigte, dass die CAIRS-Implantation ein wirksames Verfahren darstellt, mit dem UDVA, CDVA und topografischen Ergebnisse bei Keratokonus-Augen mit geringen Komplikationsraten signifikant verbessert werden könne, so die Autoren. (ak)
Keratokonus
Intrastromale Ringsegmente verbessern Visus und Topographie
8. Oktober 2025
Autoren: Friedrich M et al.
Korrespondenz: Hyecksoo.Son@med.uni-heidelberg.de
Studie: Visual and Topographic Outcomes After Corneal Allogeneic Intrastromal Ring Segments for Keratoconus: A Systematic Review and Meta-Analysis
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Aug:276:81-91.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2025.03.028
