Kera­to­konus

Intrastromale Ringsegmente verbessern Visus und Topographie

8. Oktober 2025

HEIDELBERG (Bier­mann) — Allo­ge­ne intrast­ro­ma­le Ring­seg­men­te (CAIRS) sind ein neuar­ti­ger thera­peu­ti­scher Ansatz zur Behand­lung von Ekta­sie­er­kran­kun­gen wie dem Kera­to­konus sowie zur Verbes­se­rung von Sehschär­fe und Hornhauttopographie.
Eine syste­ma­ti­sche Analy­se aus Heidel­berg zielte darauf ab, die visu­el­len Ergeb­nis­se und Verän­de­run­gen der Horn­haut­to­po­gra­phie nach der Implan­ta­ti­on von CAIRS bei Kera­to­konus zu bewerten.
Hierzu erfolg­te eine syste­ma­ti­sche Meta­ana­ly­se der vorhan­de­nen Lite­ra­tur, wobei origi­na­le, von Fach­kol­le­gen begut­ach­te­te klini­sche Studi­en zur Wirkung von CAIRS bei Augen mit Kera­to­konus einbe­zo­gen wurden. Ausschluss­kri­te­ri­en waren vorim­plan­tier­te Ring­seg­men­te, andere ekta­ti­sche Erkran­kun­gen als ein Kera­to­konus sowie fehlen­de Anga­ben zu prä- oder post­ope­ra­ti­ven Ergeb­nis­pa­ra­me­tern. Die Daten­ban­ken Coch­ra­ne, Embase, PubMed und Web of Science wurden im Novem­ber 2024 von zwei Forschern unab­hän­gig vonein­an­der durch­sucht. Das Risiko für Bias wurde mit dem Evidence Project Risk of Bias Tool bewer­tet. Der primä­re Endpunkt war die Diffe­renz des korri­gier­ten Fern­vi­sus (CDVA) vor und nach der CAIRS-Implan­ta­ti­on. Zusätz­lich wurden Verän­de­run­gen des unkor­ri­gier­ten Fern­vi­sus (UDVA), des sphä­ri­schen Äqui­va­lents (SE), des Zylin­ders, der flachen, stei­len und maxi­ma­len Horn­hau­t­ra­di­en (Kmax), der mitt­le­ren Horn­hau­t­ra­di­en, der dünns­ten Horn­haut­di­cke und der Aberra­tio­nen höhe­rer Ordnung (HOAs) nach CAIRS analy­siert und unter Verwen­dung eines Random-Effects-Modells vergli­chen. Darüber hinaus wurden post­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen dokumentiert.
Vier­zehn klini­sche Studi­en mit insge­samt 442 Augen wurden in die Meta­ana­ly­se einbe­zo­gen. Die mitt­le­re Verbes­se­rung der CDVA betrug 0,37 logMAR (95 % KI: 0,28, 0,46; 14 Studi­en; n = 442 Augen). Die UDVA verbes­ser­te sich um 0,43 logMAR (95 % KI: 0,34, 0,55; 11 Studi­en; n = 427 Augen). Die SE verbes­ser­te sich um 4,59 dpt (95 % KI: 3,35, 5,84; 12 Studi­en; n = 430 Augen). Kmax wurde um ‑4,49 dpt redu­ziert (95 % KI: ‑6,05, ‑2,92; 13 Studi­en; n = 439 Augen) und die gesam­ten HOAs nahmen um ‑0,33 µm ab (95 % KI: ‑0,62, ‑0,03; 6 Studi­en; n = 171 Augen). Ein schwer­wie­gen­des uner­wünsch­tes Ereig­nis (0,2 %) war eine akute Absto­ßung, die eine Explan­ta­ti­on erfor­der­lich machte.
Die Meta­ana­ly­se zeigte, dass die CAIRS-Implan­ta­ti­on ein wirk­sa­mes Verfah­ren darstellt, mit dem UDVA, CDVA und topo­gra­fi­schen Ergeb­nis­se bei Kera­to­konus-Augen mit gerin­gen Kompli­ka­ti­ons­ra­ten signi­fi­kant verbes­sert werden könne, so die Autoren. (ak)

Autoren: Friedrich M et al.

Korrespondenz: Hyecksoo.Son@med.uni-heidelberg.de

Studie: Visual and Topographic Outcomes After Corneal Allogeneic Intrastromal Ring Segments for Keratoconus: A Systematic Review and Meta-Analysis

Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Aug:276:81-91.

Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2025.03.028

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