BIERMANN — Philadelphia (USA). Systemische Autoimmunerkrankungen und eine vorangegangene Glaukomoperation können auf mögliche aggressivere Endothelzelltransplantatabstoßungen nach perforierender Keratoplastik (PK) hindeuten.
Untersucht wurden in einer retrospektiven Studien am Wills Eye Hospital Patienten, die zwischen 2007 und 2018 eine perforierende Keratoplastik erhalten hatten und später eine Endothelzelltransplantatabstoßung aufwiesen, welche als klinisches Auftreten von Keratopräzipitaten oder Vorderkammerreaktion definiert wurde. Bei Patienten mit Abstoßung mehrerer Transplantate wurde nur die erste PK des ersten Auges mit dokumentierter Abstoßung berücksichtigt. Als primäre Endpunkte wurden das Fortschreiten zum Transplantatversagen, definiert als irreversibles und visuell signifikantes Stromaödem, Trübung oder Vernarbung und akutes Transplantatversagen, definiert als Versagen innerhalb von 6 Monaten nach der Abstoßung, festgelegt.
Es wurden 296 Augen von 296 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 54,4 +/- 21,3 Jahren einbezogen. Die durchschnittliche Nachbeobachtungsdauer betrug 4,5 +/- 2,9 Jahre, und die Abstoßung trat 16,2 +/- 18,7 Monate nach der Transplantation auf. Die Transplantatversagensrate betrug 45,9% und die akute Versagensrate 31,4%. Zu den Prädiktoren für ein Versagen nach Abstoßung gehörten systemische Autoimmunerkrankungen in der Anamnese (OR = 8,99, 95 % KI = 2,03–39,77, p = 0,004), eine vorangegangene Glaukomoperation (OR = 2,73, 95 % KI = 1,05–7,11, p = 0,039) und eine Aphakie (OR = 7,59, 95 % KI = 1,00–57,52, p = 0,0497). Zu den Prädiktoren für ein akutes Transplantatversagen nach Abstoßung gehörten systemische Autoimmunerkrankungen in der Anamnese (OR = 4,69, 95 % KI = 1,20–18,33, p = 0,026), aktive mikrobielle Infektionen (OR = 3,52, 95 % KI = 1,69–7,31, p = 0,001) und eine vorangegangene Glaukomoperation (OR = 3,50, 95 % KI = 1,42–8,62, p = 0,006).
(ak)