GUANGZHOU (Biermann) — Die sklerale Nahtfixierung von Intraokularlinsen (SFIOL) mit Polypropylene stellt eine wirksame Methode zur Behandlung von Kindern mit nicht traumatischer Linsenektopie (EL) dar. Dabei sei jedoch mit einer gewissen Komplikationsrate zu rechnen. Dies war das Ergebnis einer retrospektiven Fallserie anhand der Daten von 220 Augen von 123 Kindern mit nicht-traumatischer EL, die mindestens 3 Jahre lang postoperativ nachbeobachtet wurden. Bei allen Augen wurde eine Linsenextraktion mit primärer SFIOL durchgeführt. Das Ergebnis für die Wirksamkeit war der postoperative korrigierte Fernvisus (CDVA). Als Sicherheitsergebnisse wurden postoperative Komplikationen und die Rate zusätzlicher Operationen analysiert. Sekundäre Ergebnisse waren Veränderungen der Refraktion und der IOL-Zentrierung.
Das Durchschnittsalter der Kohorte zum Zeitpunkt der Operation betrug 7,62 +/- 3,41 Jahre. Die mediane Nachbeobachtungsdauer lag 4,04 (Interquartilsbereich [IQR] = 3,41–5,17) Jahren. Insgesamt wiesen 87,2% der Augen bei der letzten Nachuntersuchung einen CDVA von mindestens 0,5 auf. Zu den postoperativen Komplikationen zählten eine Nahtfreilegung bei 19 Augen (8,6%), eine IOL-Dislokation bei 17 Augen (7,7%), eine IOL-Pupillenfixierung bei sieben Augen (3,2%), einen anhaltend hohen Augeninnendruck bei vier Augen (1,8%), eine Netzhautablösung bei drei Augen (1,3%) und eine Endophthalmitis bei zwei Augen (0,9%). Die Rate der zusätzlichen Operationen betrug 7,7% — darunter Netzhautablösungen bei drei Augen und IOL-Dislokationen bei 14 Augen. Die postoperative Refraktion zeigte eine Tendenz zur Myopie. Die mittlere IOL-Neigung und ‑Dezentrierung betrugen 8,6 +/- 5,7° bzw. 0,75 +/- 0,38 mm. (ak)