Kind­li­che Katarakt

Risikofaktoren für Netzhautablösung kennen und beachten

9. Oktober 2025

BOSTON (Bier­mann) — Anhand des IRIS®-Registers (Intel­li­gent Rese­arch in Sight) der Ameri­can Acade­my of Ophthal­mo­lo­gy wurde in einer retro­spek­ti­ven Kohor­ten­stu­die versucht, die mit einer Netz­haut­ab­lö­sung (RD) nach einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on bei Kindern in Verbin­dung stehen­den Fakto­ren zu analysieren.
Alle Kinder im Alter von unter 18 Jahren, die zwischen Januar 2013 und Dezem­ber 2020 in Praxen, die am IRIS-Regis­ter teil­neh­men, einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on unter­zo­gen wurden, wurden in die Analy­se einbezogen.
Die gesam­mel­ten Daten umfass­ten demo­gra­fi­sche Daten und die Kran­ken­ge­schich­te der Pati­en­ten. Zur Iden­ti­fi­zie­rung der Verfah­ren für Kata­rak­t­ope­ra­tio­nen und RD-Repa­ra­tu­ren wurden Codes der Current Proce­du­ral Termi­no­lo­gy verwen­det. Zur Klas­si­fi­zie­rung von Diagno­sen wie dege­ne­ra­ti­ver hoher Myopie, persis­tie­ren­dem hyper­plas­ti­schem primä­ren Glas­kör­per (PHPV), Früh­ge­bo­re­nen-Reti­no­pa­thie, Augen­trau­ma und Netz­haut­ab­lö­sung wurden ICD-Codes verwen­det. Die Kaplan-Meier-Schät­zung wurde verwen­det, um die kumu­la­ti­ve Inzi­denz der Diagno­se und Repa­ra­tur einer Netz­haut­ab­lö­sung nach einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on zu bestim­men. Hazard Ratios mit 95 %-Konfi­denz­in­ter­val­len wurden unter Verwen­dung multi­va­ria­bler Cox-Regres­si­ons­mo­del­le berechnet.
Beson­de­res Augen­merk lag auf der kumu­la­ti­ven Inzi­denz der Diagno­se und die Behand­lung der RD inner­halb von fünf Jahren nach Katarakt-Operation.
Anhand des Regis­ters wurden 7.407 Kinder (53 % männ­lich, 49 % weiße Nicht-Hispa­nics) iden­ti­fi­ziert und in die Studie aufge­nom­men. Die kumu­la­ti­ve Inzi­denz der Diagno­se und Repa­ra­tur einer Netz­haut­ab­lö­sung nach einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on betrug 3,8% (95% KI, 3,1%-4,5%) bzw. 1,6% (95% KI, 1,2%-2,0%). Kinder mit einer Vorge­schich­te von Augen­trau­ma (Hazard Ratio [HR], 2,22; 95% CI 1,39–3,57; P < 0,001), Apha­kie (HR, 2,10; 95% CI, 1,43–3,10; P < 0,001), vorzei­ti­ger Netz­haut­ab­lö­sung (HR 2,73; 95% KI, 1,36–5,48; P = 0,005), PHPV (HR, 3,26; 95% KI, 1,58–6,71; P = 0,001) und hispa­ni­scher Ethni­zi­tät (HR 1,71; 95% KI, 1,15–2,54; P = 0,008) hatten ein erhöh­tes Risiko für die Diagno­se einer RD inner­halb von 5 Jahren nach einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on. Ähnli­che Risi­ko­fak­to­ren wurden für eine RD iden­ti­fi­ziert, die eine chir­ur­gi­sche Behand­lung erforderte.
Die Autoren schluss­fol­ger­ten aus ihren Ergeb­nis­sen, dass bei Kindern, die sich einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on im IRIS-Regis­ter unter­zo­gen, eine RD mit einer Vorge­schich­te von Augen­trau­ma, Apha­kie, vorzei­ti­ger Netz­haut­ab­lö­sung, PHPV und hispa­ni­scher Ethni­zi­tät asso­zi­iert war. Die Iden­ti­fi­zie­rung von Risi­ko­fak­to­ren für Kompli­ka­tio­nen nach einer Kata­rak­t­ope­ra­ti­on sei uner­läss­lich, um die präope­ra­ti­ve Entschei­dungs­fin­dung und die lang­fris­ti­ge Über­wa­chung zu steu­ern und damit das RD-Risiko bei gefähr­de­ten Pati­en­ten zu mindern. (ak)

Autoren: Altamirano F et al.
Korrespondenz: isdin.oke@childrens.harvard.edu
Studie: Factors Associated with Retinal Detachment after Pediatric Cataract Surgery in the IRIS® Registry
Quelle: Ophthalmology. 2025 Aug;132(8):888-894.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ophtha.2025.03.003

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