BIERMANN – Lissabon (Portugal). Mit der Wirksamkeit und Sicherheit eines intravitrealen Fluocinolonacetonid-Implantates (FAc; 0,2 µg/Tag) bei Patienten mit refraktärem postoperativen zystoiden Makulaödem (PCME) hat sich jüngst eine portugiesische Arbeitsgruppe beschäftigt. Sie konnte in ihrer retrospektiven monozentrischen Studie zeigen, dass das FAc-Implantat bei PCME, die auf intravitreales Triancinolon oder Dexamethason nicht ansprachen, sowohl die visuellen als auch die anatomischen Outcomes signifikant verbesserte. Es war nach Angaben der Forschenden auch wirksam in Bezug auf eine Verhinderung von Rezidiven. Das Sicherheitsprofil des untersuchten FAc-Implantates bezeichnen die Studienautoren als gut.
Alle in die Untersuchung aufgenommenen Patientenaugen (8 Augen, 8 Patienten) waren zuvor mit topischen Corticosteroiden, nichtsteroidalen Antirheumatika (NSARs), einer Triancinolon-Injektion und einem Dexamethason-Implantat behandelt worden. Primäre Endpunkte bildeten die durchschnittliche Veränderung der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) und der Anteil der Patienten, deren Sehschärfe sich vom Ausgangswert bis zur letzten Nachuntersuchung um ≥15 Buchstaben verbesserte. Die sekundären Endpunkte umfassten die mittlere Reduktion der Netzhautdicke (CRT) und des mittleren Augeninnendrucks (IOD) während des 36-monatigen Studienzeitraumes.
Wie die Forschenden berichten, nahm der mediane BCVA signifikant von 60,0 (95%-KI 50,05–69,95) Buchstaben zu Studienbeginn auf 80,15 (95%-KI 77,25–85,00) Buchstaben nach 36 Monaten zu (p=0,043). Bei der letzten Kontrolluntersuchung hatten sich 5 (62,5%) Augen um ≥15 Buchstaben verbessert, ohne dass ein Verlust des BCVA gegenüber dem Ausgangswert auftrat. Es kam zu einer signifikanten CRT-Reduktion im Vergleich zum Ausgangswert (Median: 497,5 μm; 95%-KI 380,0–596,0) bis Monat 36 (Median: 252,0 μm; 95%-KI 242,0–268,0; p=0,012).
In Bezug auf die Sicherheit berichten die Wissenschaftler, dass der Augeninnendruck (Ausgangswert median 14,5 mmHg; 95%-KI 12,0–23,0) bis zum letzten Nachuntersuchungstermin (median 13,5 mmHg; 95%-KI 9,0–19,0) stabil blieb (p=0,123).
(ac)