Zysto­ides Makulaödem

Erhöhte Wahrscheinlichkeit bei phaken Augen post-Trabekulektomie nach Therapie mit Prostaglandin-EP2-Rezeptoragonist

1. September 2025

BIERMANN – Taipeh (Taiwan). Nach Einlei­tung einer Thera­pie mit Omiden­e­pag-Isopro­pyl (OMDI), einem Prosta­glan­din-EP2-Rezep­to­r­ago­nis­ten, kann sich bei Pati­en­ten mit phaken Augen und einer Trabe­kulek­to­mie in der Anamne­se vor Einlei­tung der Behand­lung mit OMDI ein zysto­ides Maku­la­ödem (CME) entwi­ckeln. Das berich­ten die Verfas­ser einer retro­spek­ti­ven Auswer­tung von Kran­ken­ak­ten, die Pati­en­ten eines tertiä­ren medi­zi­ni­schen Zentrums betra­fen, welche im Zeit­raum 01.03.2023–31.03.2024 unter­sucht worden waren. Die Studi­en­au­toren erklä­ren, dass weite­re Studi­en nötig seien, um das Ausmaß dieses Zusam­men­hangs und die Risi­ko­fak­to­ren für diesen Befund zu verstehen.

Das CME-Risiko unter OMDI, dass den Augen­in­nen­druck effek­tiv senke, sei bei pseu­do­pha­ken und apha­ken Augen sei bekannt, während das Sicher­heits­pro­fil bei Pati­en­ten mit phaken Augen – insbe­son­de­re nach vorhe­ri­ger Glau­ko­m­ope­ra­ti­on – noch geklärt werden müsse, schrei­ben die Autoren zum Hinter­grund ihrer Studie. In diese nahmen sie Pati­en­ten auf, die nach Einfüh­rung von OMDI-Augen­trop­fen (topi­sche Anwen­dung einer Tropf­lö­sung 0,002% 1‑mal täglich) in der unter­such­ten Einrich­tung eine solche Thera­pie erhiel­ten. Ermit­telt wurden die klini­schen Befun­de vor und nach dem Auftre­ten eines OMDI-beding­ten CME (ophthal­mo­lo­gi­sche Unter­su­chun­gen, Befun­de der opti­schen Kohä­renz­to­mo­gra­phie [OCT] und Behand­lungs­stra­te­gien sowie die Zeit bis zur anato­mi­schen Erho­lung und Visusergebnisse).

Insge­samt 836 Pati­en­ten mit phaken Augen wurden mit OMDI behan­delt, 86 davon mit einer voran­ge­gan­ge­nen Trabe­kulek­to­mie. Ein CME entwi­ckel­te sich in 8 Augen von 6 Pati­en­ten mit vorhe­ri­ger Trabe­kulek­to­mie (Alters­span­ne 41–61 Jahre; Median 52,5 Jahre), alle traten 6–11 Mona­ten nach Behand­lungs­be­ginn auf.

Während der Studie betrug der Nach­be­ob­ach­tungs­zeit­raum nach OMDI-Beginn bei 366 Pati­en­ten <6 Monate, bei 419 Fällen 6 bis <12 Monate und bei 51 Pati­en­ten ≥12 Monate. Die korri­gier­te Basis­seh­schär­fe (Bereich: 6/6 [20/20] bis Fingerzäh­len), gemes­sen mit der Taumel-E-Tafel, nahm nach Auftre­ten des CME um 0–3 Zeilen ab. Bei 3 Augen erfolg­te eine topi­sche Thera­pie mit nicht­ste­ro­ida­len Anti­rheu­ma­ti­ka, zwei Augen benö­tig­ten syste­mi­sche Corti­cos­te­ro­ide und 3 Augen erhol­ten sich allein nach Abset­zen von OMDI ohne zusätz­li­che Therapie.

Die Sehschär­fe nach Abklin­gen des CME lag 28–91 Tage nach Abset­zen von OMDI zwischen 6/6 (20/20) und Fingerzäh­len. Bei den CME-Fällen betrug die Nach­be­ob­ach­tungs­zeit nach Abklin­gen 5,5–12 Monate, ohne dass in diesem Zeit­raum ein Rezi­div beob­ach­tet wurde.

(ac)

Autoren: Cheng MH et al.
Studie: Prostaglandin EP2 receptor and cystoid macular edema in phakic posttrabeculectomy eyes
Quelle: JAMA Ophthalmol, 07.08.2025
doi: 10.1001/jamaophthalmol.2025.2490

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