POAG

Omega-3-Supplementierung erweist sich als potenziell neuroprotektiv und sicher

8. August 2025

GUANGZHOU (Bier­mann) – In einer neuen Unter­su­chung haben deren Autoren Hinwei­se darauf gefun­den, dass die orale Supple­men­tie­rung von phos­pho­li­pidrei­chen Omega-3-Fett­säu­ren aus Herings­ka­vi­ar­öl bei Pati­en­ten mit primä­rem Offen­win­kel­glau­kom (POAG) und kontrol­lier­tem Augen­in­nen­druck (IOD) poten­zi­ell neuro­pro­tek­tiv und sicher ist. Die Forschen­den sind der Meinung, dass die Gabe von Omega-3-Fett­säu­ren eine zusätz­li­che klinisch wert­vol­le Option beim POAG darstel­len könnte.

In die kurz­fris­ti­ge Beob­ach­tungs­stu­die mit einer Lauf­zeit von 3 Mona­ten wurden 50 Augen von POAG-Pati­en­ten mit IOD einbe­zo­gen. Diese unter­teil­te das Forschungs­team in eine Kontroll­grup­pe (n = 31) und eine Inter­ven­ti­ons­grup­pe (n = 19), wobei die Proban­den in letzt­ge­nann­ter täglich eine Kapsel mit Omega-3-Fett­säu­ren einnahm. Alle Teil­neh­mer wurden zu Beginn der Studie und nach drei Mona­ten einer umfas­sen­den klini­schen Unter­su­chung unter­zo­gen. Die Forscher analy­sier­ten die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA), den IOD, Gesichts­feld­tests (VF) und die Daten aus der opti­schen Kohä­renz­to­mo­gra­phie (OCT). Als primä­re Endpunk­te wurden die Medi­an­ab­wei­chung (MD) und die Muster­stan­dard­ab­wei­chung (PSD) des Gesichts­fel­des fest­ge­legt. Der BCVA, IOD, Dicke der reti­na­len Nerven­fa­ser­schicht (RNFLT) der OCT und uner­wünsch­te Ereig­nis­se wurden als sekun­dä­re Endpunk­te determiniert.

Zu Beginn der Studie konn­ten die Wissen­schaft­ler zwischen den 50 Pati­en­ten keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de hinsicht­lich Antig­lau­koma­to­sa, BCVA, IOD, Gesichts­feld oder RNFLT fest­stel­len. Nach drei Mona­ten zeigte die Inter­ven­ti­ons­grup­pe eine statis­tisch signi­fi­kan­te Verbes­se­rung des MD-Wertes (p = 0,01). Für die Verän­de­rung der PSD wurde eine etwas stär­ke­re Verrin­ge­rung in der Inter­ven­ti­ons­grup­pe im Vergleich zur Kontroll­grup­pe, wenn auch mit grenz­wer­ti­ger Signi­fi­kanz (p = 0,08), beob­ach­tet. Nach drei Mona­ten ermit­tel­ten die Wissen­schaft­ler in der Inter­ven­ti­ons­grup­pe im Vergleich zur Kontroll­grup­pe einen gering­fü­gi­gen Rück­gang des IOD (p = 0,07). Bei den ande­ren sekun­dä­ren Endpunk­ten wurden keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de beob­ach­tet. Uner­wünsch­te Ereig­nis­se gab es den Studi­en­au­toren zufol­ge keine.

Die Autoren merken an, dass diese Ergeb­nis­se durch eine ange­mes­sen konzi­pier­te rando­mi­sier­te kontrol­lier­te Studie bestä­tigt werden müssen.

(sas)

Autoren: Lou J et al.
Korrespondenz: Jian Ge; gejian@mail.sysu.edu.cn
Studie: Preliminary evaluation on the effect of oral omega-3 supplementation from herring caviar oil in primary open-angle glaucoma patients
Quelle: Int Ophthalmol, 21.07.2025
Web: https://doi.org/10.1007/s10792-025-03693-1

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