TAIPEI (Biermann) – Ein aktueller Vergleich der Merkmale und Behandlungsergebnisse bei Typ-1- und Typ-2-myopischer choroidaler Neovaskularisation (CNV) hat gezeigt, dass beide Arten von myopischer CNV signifikant von einer Anti-VEGF-Therapie profitieren, obwohl die Typ-1-CNV eine schwerere Makuladegeneration aufwies. Laut den Studienautoren sprechen diese Ergebnisse für eine Ausweitung der Behandlung auf Typ-1-CNV und unterstreichen die Notwendigkeit individueller Behandlungsstrategien.
In dieser retrospektiven Studie wurden 171 Patienten mit aktiver mCNV, die mit einer Anti-VEGF-Therapie behandelt und mindestens ein Jahr lang beobachtet. Die CNV-Typen wurden mittels optischer Kohärenztomographie (OCT) klassifiziert. Die Forschenden verglichen die Ausgangsmerkmale der Patienten, darunter die bestkorrigierte Sehschärfe (BCVA), den Grad der myopischen Makulopathie und die OCT-Befunde.
Die Analysen der Wissenschaftler ergaben, dass Typ-1-CNVs (19,3 % der Fälle) eine schlechtere BCVA zu Beginn der Studie und eine fortgeschrittenere Makuladegeneration aufwiesen als Typ-2-CNVs. Dabei wurde für beide Typen eine signifikante Verbesserung des Sehvermögens um 2,2 Zeilen nach der Therapie, ohne Unterschiede in den Rezidivraten oder der Anzahl der Injektionen ermittelt. Die multivariate Analyse zeigte den Studienautoren zufolge, dass die BCVA zu Beginn der Studie, der Schweregrad der myopischen Makuladegeneration und das Vorhandensein einer subretinalen hyperreflektiven Exsudation signifikante Prädiktoren für die endgültige BCVA waren, während der CNV-Typ keinen unabhängigen Prädiktor darstellte.
(sas)


