BIERMANN — Chandigarh (Indien). Bei Kindern mit Katarakt sollte vor der Operation neben anderen biometrischen Variablen auch der Kapselsackdurchmesser gemessen werden. Dies ist die wichtigste Messung, die bei der Entscheidung über die Implantation und Positionierung der IOL hilft. Zu dieser Schlussfolgerung kamen die Autoren einer prospektiven Fallserie, in welche Kinder im Alter von unter fünf Jahren eingeschlossen wurden.
Ausgeschlossen wurden Kinder mit Hornhauttrübungen, vorangegangenen Augenoperationen, traumatischen Katarakten und/oder gleichzeitig bestehenden Hornhaut- oder Netzhauterkrankungen. Zusätzlich zu den Routineuntersuchungen wurde bei allen kleinen Patienten eine Ultraschall-Biomikroskopie-Untersuchung beider Augen durchgeführt. Es wurde die Korrelation zwischen den gemessenen Werten der Achsenlänge (AL), dem Hornhautdurchmesser, dem Alter und den Kapseldurchmessern sowie deren Auswirkungen auf die Implantation einer Intraokularlinse (IOL) (Aphakie/Pseudophakie) beobachtet.
Insgesamt erfüllten 112 Augen von 68 Kindern mit einem Durchschnittsalter von 11,42 +/- 11,34 Monaten (1 Monat bis 4 Jahre) die Einschlusskriterien der Studie.
Der durchschnittliche Kapselsackdurchmesser (CBD) in den Augen, in denen die IOL erfolgreich in den Kapselsack implantiert wurde, betrug 8,27 +/- 0,6 mm (7,1 bis 9,39 mm). Die Augen, bei denen die Platzierung der IOL im Kapselsack schwierig war und die entweder aphak blieben oder eine bikapsuläre IOL erhielten, hatten einen mittleren Durchmesser von 7,09 +/- 0,99 mm (5,23 bis 9,09 mm) ( P < 0,05). Es wurde eine signifikante positive Korrelation zwischen CBD und Alter, AL und Hornhautdurchmesser festgestellt ( P = 0,00; 0,00; 0,001 und r = 0,4, 0,4 bzw. 0,8). Der Kapselsackdurchmesser hatte die höchste Korrelation (Odds Ratio 4) mit einer erfolgreichen IOL-Implantation.
(ak)


