Geogra­phi­sche Atro­phie und multi­moda­le En-face-Bild­ge­bung im Vergleich

Multicolor-Technik eignet sich als Zusatz-Diagnostik bei iRORA am besten

12. Dezember 2022

CRÉTEIL (Bier­mann) – Zur Darstel­lung von Atro­phie­zo­nen bei einer trocke­nen AMD eignen sich neben der Spec­tral-Domain-OCT (SD-OCT) ergän­zen­de En-face-Metho­den wie die Fundu­s­au­to­fluo­res­zenz (FAF)-, die Infra­rot­re­fle­xi­ons (IR)- sowie die Multi­co­lor (MC)-Bildgebung. Den Autoren einer neuen Arbeit zufol­ge bildet die MC-Darstel­lung jedoch (durch eine Über­la­ge­rung von gleich­zei­tig erfass­ten Refle­xi­ons­bil­dern mit 3 verschie­de­nen Wellen­län­gen) die Atro­phie und deren Ränder bei einer inkom­plet­ten Atro­phie des reti­na­len Pigmen­t­epi­thels und der äuße­ren Netz­haut (iRORA) quali­ta­tiv und quan­ti­ta­tiv am opti­mals­ten ab.

In ihre retro­spek­ti­ve Studie schlos­sen die Wissen­schaft­ler 70 Pati­en­ten mit iRORA ein, bei denen B‑Scan-Aufnah­men der SD-OCT – als Grund­la­ge zur Beur­tei­lung und zum Vergleich der Atro­phie – sowie En-face-Aufnah­men der FAF‑, IR- und MC-Bild­ge­bung vorla­gen. Zwei verblin­de­te Gutach­ter vergli­chen die En-face-Aufnah­men im Hinblick auf die quali­ta­ti­ve (subjek­ti­ve Bewer­tung der Visua­li­sie­rung der Atro­phie-Ränder und der fovea­len Ausspa­rung der Atro­phie; Punkt­zahl 0 nicht sicht­bar bis 3 voll­stän­dig sicht­bar) und quan­ti­ta­ti­ve (objek­ti­ver Vergleich mit den OCT-Scans) Ausdeh­nungs­flä­che der Atro­phie sowie in Bezug auf den Abstand des Atro­phieran­des zur Fovea.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass die subjek­ti­ve Visua­li­sie­rung der fovea­len Ausspa­rung und der Atro­phie­rän­der auf den MC-Bildern bei einem signi­fi­kant höhe­ren Anteil an Augen im Vergleich zu solcher auf den IR- und FAF-Bildern als „voll­stän­dig sicht­bar“ bewer­tet wurde (p<0,005; p<0,001). Ebenso stimm­te die fovea­le Ausspa­rung auf den MC-Aufnah­men (± Einschluss von Augen mit fovea­ler iRORA; [AUC 0,876 und 0,853]) signi­fi­kant stär­ker mit den Ergeb­nis­sen der SD-OCT über­ein als auf solchen der ande­ren Verfah­ren (p<0,001; p=0,006). Zudem erwies sich die quan­ti­ta­ti­ve Ausdeh­nungs­flä­che der Atro­phie (p=0,026) und der Abstand des Atro­phieran­des zur Fovea (p=0,019) auf den MC-Bildern als signi­fi­kant gerin­ger bzw. als über­ein­stim­men­der mit den OCT-Scans als auf den Darstel­lun­gen der übri­gen Techniken.

(tt)

Autoren: Crincoli E et al.
Korrespondenz: Alexandra Miere; alexandramiere@gmail.com
Studie: Comparison of Multimodal Imaging for the Characterization of Geographic Atrophy
Quelle: Transl Vis Sci Technol 2022; Nov 1;11(11):21.
Web: dx.doi.org/10.1167/tvst.11.11.21

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