YAMAGATA (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung schreiben, verkürzt sich bei Patienten, bei denen aufgrund einer proliferativen Diabetischen Retinopathie (PDR) eine Pars-plana-Vitrektomie (ppV) erforderlich ist, durch eine intraoperativ durchgeführte OCT (iOCT) die Operationszeit signifikant. Eine Verbesserung der postoperativen Sehschärfe oder der Inzidenzrate für intra- und postoperative Komplikationen bzw. für erneute Eingriffe wird dadurch jedoch nicht erreicht.
In ihre retrospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 178 Augen (137 Patienten) mit PDR ein, bei denen im Zeitraum April 2013 bis Dezember 2017 von einem einzigen Ophthalmochirurgen bei 98 Augen (iOCT-Gruppe; n=77; mittleres Alter 52,5±11,7 Jahre) eine ppV mit assistierter iOCT und bei 80 Augen (ppV-Gruppe; n=60; mittleres Alter 53,1±10,9 Jahre) eine ppV ohne iOCT durchgeführt wurden. Die Arbeitsgruppe evaluierte und verglich die Rate an intra- und postoperativen Komplikationen bzw. an Revisionen, die Operationszeit sowie die postoperative Sehschärfe.
Die Forscher ermittelten, dass die iOCT-Gruppe eine signifikant kürzere Operationszeit verzeichnete als die ppV-Gruppe (72,9±23,9 min vs. 91,3±31,2 min; p=0,001). Demgegenüber stellten die Retinologen keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf die Inzidenz der intraoperativen (p=0,542) und postoperativen (p=0,860) Komplikationen bzw. der Revisionseingriffe (p=0,258) sowie der Sehschärfe 6 Monate postoperativ (p=0,508) fest.
Darüber hinaus beobachteten die Experten mithilfe einer multiplen linearen Regressionsanalyse signifikante Korrelationen zwischen der Operationszeit und der iOCT (standardisierter Regressionskoeffizient-Beta [ß]= ‑0,28; p<0,001), fibrovaskulärer Proliferationsmembranen (ß=0,17; p=0,009), einer gleichzeitigen Phakoemulsifikation (ß=0,22; p=0,016), einer präoperativen Laserkoagulation (ß= ‑0,14; p=0,021), intraoperativer Komplikationen (ß=0,16; p=0,023) sowie einer hinteren Glaskörperabhebung (ß= ‑0,14; p=0,04).
(tt)