Neovasku­lä­re AMD und VEGF-Inhibitoren

Frühzeitiger Therapiebeginn führt zu besseren Ergebnissen

1. November 2022

TOKIO (Bier­mann) – Wie die Autoren einer neuen Veröf­fent­li­chung berich­ten, profi­tie­ren Pati­en­ten mit einer neovasku­lä­ren AMD (nAMD) am stärks­ten von einer Thera­pie mit VEGF-Inhi­bi­to­ren, wenn diese früh­zei­tig, noch bevor ein star­ker Verlust der best­kor­ri­gier­ten Sehschär­fe (BCVA) und fort­ge­schrit­te­ne morpho­lo­gi­sche Verän­de­run­gen auftre­ten, erfolgt.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Aufzeich­nun­gen zu 104 Patienten/Augen (mitt­le­res Alter 73,8±1,1 Jahre) mit nAMD, die im realen Leben mit den VEGF-Inhi­bi­to­ren Rani­bi­zumab und/oder Afli­ber­cept (insge­samt 7,5±0,5 Injek­tio­nen im Studi­en­zeit­raum) behan­delt und über einen Zeit­raum von 12 bis 36 Mona­ten kontrol­liert wurden.

Die Forscher ermit­tel­ten mithil­fe einer alters­ad­jus­tier­ten logis­ti­schen Regres­si­ons­ana­ly­se, dass sich eine initia­le BCVA von <0,3 logMAR (>0,5 dezi­mal) als ein posi­ti­ver Prädik­tor für eine stabi­le oder verbes­ser­te BCVA (um ≥0,2 logMAR) bei der Abschluss­kon­trol­le erwies (OR 3,172; 95%-KI 1,029–9,783; p=0,045), während sich eine fibro­vasku­lä­re Pigmen­t­epi­thel­ab­he­bung (PED) zu Studi­en­be­ginn als prognos­tisch ungüns­tig darstell­te (OR 0,222; 95%-KI 0,078–0,637; p=0,005). Ebenso stell­ten die Reti­no­lo­gen anhand einer Kaplan-Meier-Über­le­bens­ana­ly­se und nach Adjus­tie­rung in Bezug auf das Alter fest, dass Augen mit einer BCVA von <0,3 logMAR zu Studi­en­be­ginn eine höhere Wahr­schein­lich­keit für eine Verbes­se­rung der BCVA (HR 2,947; 95%-KI 1,047–8,289; p=0,041) verzeich­ne­ten als dieje­ni­gen mit einer initia­len BCVA von ≥0,3 logMAR, wenn ein Thera­pie­ver­sa­gen als eine Verschlech­te­rung der BCVA um ≥0,2 logMAR zu jedem Zeit­punkt im Vergleich zum Anfangs­wert defi­niert wurde. Darüber hinaus konsta­tier­ten die Exper­ten, dass eine anfäng­li­che BCVA von <0,3 logMAR häufi­ger bei jünge­ren Pati­en­ten (p=0,008) mit subre­ti­na­ler Flüs­sig­keit (p=0,003) im Gegen­satz zu solchen mit intra­r­e­ti­na­ler Flüs­sig­keit (p<0,001), einer subma­ku­lä­ren Blutung (p=0,030) oder einer fibro­vasku­lä­ren PED (p=0,016) beob­ach­tet wurde.

Die Autoren beto­nen abschlie­ßend, dass weite­re Analy­sen erfor­der­lich sind, um die Studi­en­ergeb­nis­se zu verifizieren.

(tt)

Autoren: Aichi R et al.
Korrespondenz: Yoko Ozawa; ozawa@a5.keio.jp
Studie: Impact of Treating Age-Related Macular Degeneration before Visual Function Is Impaired
Quelle: J Clin Med 2022; Sep 27;11(19):5726.
Web: dx.doi.org/10.3390/jcm11195726

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