Cyto­me­ga­lie-Retini­tis bei HIV-nega­ti­ven Pati­en­ten mit syste­mi­schem Lymphom

Intravitreale und orale Virostatika erweisen sich als wirksame Kombinationstherapie

26. Oktober 2022

LONDON (Bier­mann) – Den Autoren einer aktu­el­len Arbeit zufol­ge errei­chen Pati­en­ten, die aufgrund eines syste­mi­schen Lymphoms immun­sup­pri­miert sind und eine Cytomegalievirus(CMV)-bedingte Retini­tis entwi­ckeln, mithil­fe einer intra­vit­rea­len Injek­ti­on eines Viro­sta­ti­kums, gefolgt von einer oralen Appli­ka­ti­on mit einer hohen Anfangs- und einer Erhal­tungs­do­sis über einen länge­ren Zeit­raum, eine komplet­te Remis­si­on der Retinitis.

Die Wissen­schaft­ler über­prüf­ten retro­spek­tiv medi­zi­ni­sche Unter­la­gen zu 7 Pati­en­ten (11 Augen) mit einem syste­mi­schen Lymphom und einer CMV-Retini­tis, die im Zeit­raum Dezem­ber 2014 bis Dezem­ber 2018 in der Uvei­tis-Klinik des Moor­field Eye Hospi­tals (Groß­bri­tan­ni­en) ambu­lant behan­delt wurden. Ausge­schlos­sen wurden u.a. Fälle mit HIV-Posi­ti­vi­tät oder solche mit einem primä­ren okulä­ren Lymphom. Die Beob­ach­tungs­zeit betrug ≥6 Monate.

Die Forscher ermit­tel­ten, dass alle Pati­en­ten aufgrund des Lymphoms unter onko­lo­gi­scher Betreuung/Behandlung, vorwie­gend einer Chemo­the­ra­pie stan­den. Die CMV-Retini­tis entwi­ckel­te sich im Median 61 Monate (Bereich 6–127 Monate) nach der Diagno­se des Lymphoms. 5 Pati­en­ten wurden einer Glas­kör­per-Biop­sie unter­zo­gen, von denen 4 Fälle in der Poly­me­ra­se­ket­ten­re­ak­ti­on (PCR) des Biop­sa­ts und 1 Pati­ent in einer Blut­pro­be als posi­tiv auf CMV getes­tet wurden. Im Hinblick auf die 2 übri­gen Pati­en­ten ohne Glas­kör­per­pro­be erwies sich in einem Fall bron­cho­sko­pisch gewon­ne­nes Mate­ri­al als CMV-posi­tiv. Der 2. Pati­ent wurde nur anhand der klini­schen Befun­de, da er eine inva­si­ve Diagnos­tik ablehn­te, als CMV-posi­tiv eingestuft.

Des Weite­ren konsta­tier­ten die Exper­ten, dass 6 Pati­en­ten mit einem Thera­pie­re­gime aus zunächst intra­vit­re­al inji­zier­tem Foscar­net (2,4 mg/0,1 ml), gefolgt von oralem Valgan­ci­clo­vir mit einer Anfangs­do­sis von 900 mg alle 12 Stun­den über einen Zeit­raum von in etwa 3 Wochen bis zur Rück­bil­dung der Retini­tis sowie einer länger­fris­ti­gen Erhal­tungs­the­ra­pie (450 mg alle 12 Stun­den), erfolg­reich behan­delt wurden.

(tt)

Autoren: Tasiopoulou A et al.
Korrespondenz: Susan Lightman; s.lightman@ucl.ac.uk
Studie: Successful treatment of cytomegalovirus retinitis with oral/intravitreal antivirals in HIV-negative patients with lymphoma
Quelle: Eye (Lond) 2022; Oct 3 (online ahead of print)
Web: dx.doi.org/10.1038/s41433-022-02267-0

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