TOKIO (Biermann) In einer aktuellen Studie aus Japan haben sich Melanozytome und Adenome des Ziliarepithels als die häufigsten Tumore des Ziliarkörpers erwiesen. Die genaue klinische Diagnose der Tumore zu finden und damit verbunden deren Therapie zu indizieren, stelle jedoch aufgrund der anatomischen Charakteristika und der klinischen Ähnlichkeit zu den Melanomen, in den meisten Fällen, eine anspruchsvolle Herausforderung dar, so das Resümee der Autoren.
Die Wissenschaftler nahmen 32 Patienten (32 Augen) mit Ziliarkörper-Tumoren, die zwischen 1994 und 2017 im Tokyo Medical University Hospital (Japan) histopathologisch diagnostiziert worden waren, in die retrospektive Fallstudie auf.
Das Durchschnittsalter der Patienten betrug bei Diagnosestellung 45,4 ± 17,0 Jahre (Bereich 14–87 Jahre). 10 Patienten waren männlich und 22 weiblich. Die Forscher stellten 24 (75%) gutartige Tumore fest, davon 9 Melanozytome, 7 Adenome, 4 mesektodermale Leiomyome, 2 Leiomyome sowie 2 nicht klassifizierte Tumore. In 8 Fällen (25%) ermittelten die Experten bösartige Tumore, darunter 6 Melanome und 2 niedrig-gradige Adenokarzinome.
Eine lokale Resektion des Tumors wurde in 20 Fällen durchgeführt, davon bei 3 Melanomen und bei 2 Adenokarzinomen. Eine Enukleation erfolgte als Primärbehandlung bei 3 Melanomen, bei einem Melanozytom mit zusätzlichem Irismelanom sowie bei 2 gutartigen Tumoren, die klinisch schwer von einem Melanom zu unterscheiden waren.
Die Ophthalmologen konnten 17 Patienten, deren Tumore lokal reseziert wurden, ≥ 3 Jahre nachkontrollieren. Bei diesen fand sich in 8 Fällen (47%) bei der Abschlussuntersuchung eine bestkorrigierte Sehschärfe von > 0,1 LogMar, hingegen zeigte sich bei 2 Patienten (12%) nur eine Sehschärfe von Handbewegungen.
(tt)