X‑chromosomale Retin­i­tis pigmentosa

Verbesserung der Netzhautsensitivität unter subretinaler Gentherapie mit AGTC-501

2. Januar 2025

ALACHUA (Bier­mann) – In einer offe­nen, multi­zen­tri­schen Dosis­es­ka­la­ti­ons­stu­die der Phase I/II hat sich die Genthe­ra­pie mit AGTC-501 (rAAV2­tYF-GRK1-RPGR) bei Männern mit X‑chromosomaler Retin­i­tis pigment­o­sa (XLRP) als im Allge­mei­nen gut verträg­lich erwiesen.

Erprobt wurden in der Unter­su­chung an 29 Männern (Durch­schnitts­al­ter 31,6 Jahre [Bereich 15–55 Jahre]) mit XLRP und bestä­tig­ten patho­ge­nen RPGR-Vari­an­ten Dosie­run­gen in einem Bereich von 2,48×1010 bis 1,99×1012 Vektor­ge­no­me [vg]/Auge. Die subre­ti­na­len Injek­ti­ons­stel­len befan­den sich zunächst auf der peri­phe­ren Netz­haut, in sukzes­si­ven Kohor­ten wech­sel­te man dann auf die Makula.

Die Studi­en­au­toren stell­ten zwar fest, dass bei allen Proban­den ≥1 behand­lungs­be­ding­tes uner­wünsch­tes Ereig­nis (TEAE) auftrat, doch fielen diese meist milde aus. Zudem lösten sich die beob­ach­te­ten TEAEs voll­stän­dig wieder auf und stan­den nach Anga­ben der Forschen­den eher mit dem subre­ti­na­len Injek­ti­ons­ver­fah­ren selbst in Zusam­men­hang. Bei allen11 Studi­en­teil­neh­mern (38%) war demnach ≥1 TEAE vom Grad 3 zu beob­ach­ten. Sechs (21%) erlit­ten ≥1 okulä­res schwer­wie­gen­des uner­wünsch­tes Ereig­nis (SAE) im Zusam­men­hang mit AGTC-501. Diese SAEs bestan­den in Netz­haut­ab­lö­sung (n=4), subkap­su­lä­rer Kata­rakt und Glau­kom (je n=1). Zwei Proban­den (6,9%) wiesen nich­to­ku­lä­re behand­lungs­be­ding­te SAEs auf. Immu­no­lo­gisch erga­ben sich keine Hinwei­se auf Sicher­heits­be­den­ken. Drei von 4 Teil­neh­mern mit der höchs­ten verab­reich­ten Dosis wiesen besorg­nis­er­re­gen­de Verän­de­run­gen des reti­na­len Pigment­epi­thels auf. Obwohl bei diesen Pati­en­ten die stärks­te Verbes­se­rung der Netz­haut­emp­find­lich­keit zu beob­ach­ten war, beschlos­sen die Autoren, diese Dosis in zukünf­ti­gen klini­schen Studi­en nicht mehr zu verwenden.

Bei der Hälfte der Teil­neh­mer mit der höchs­ten verträg­li­chen Dosis (6,8×1011vg/Auge) blieb nach 24 Mona­ten eine Verbes­se­rung von ≥7 dB an ≥5 Stel­len bestehen. Es seien weite­re Studi­en notwen­dig, um die lang­fris­ti­ge Sicher­heit und Wirk­sam­keit von AGTC-501 zur Behand­lung von XLRP zu beur­tei­len, urteil­ten die Autoren abschließend.

(ac)

Autoren: Yang P et al.
Korrespondenz: Waheed NK; nadiakwaheed@gmail.com
Studie: Subretinal Gene Therapy Drug AGTC-501 for XLRP Phase 1/2 Multicenter Study (HORIZON): 24-Month Safety and Efficacy Results: Subretinal Gene Therapy AGTC-501 for XLRP Ph 1/2 24M Results
Quelle: Am J Ophthalmol 04.12.2024; S0002-9394(24)00552-X.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2024.11.021

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