BRISBANE (Biermann) – Die Prävalenz der Myopie, insbesondere auch der hohen Myopie hat in den letzten Jahren zugenommen. Bisher wurde jedoch nur wenig untersucht, inwiefern die Myopie Veränderungen der anterioren Sklera verursacht. Um dies zu klären, wurde in einer australischen prospektiven Studie mittels Eye Surface Profiler die vordere Augenoberfläche von emmetropen, leicht bis moderat myopen und hoch myopen Probanden untersucht.
Eingeschlossen wurden 45 junge Erwachsene (58% davon weiblich) im Alter von 18 bis 35 Jahren. Von diesen waren 15 Probanden emmetrop, 15 leicht bis moderat myop und 15 hoch myop. Gemessen wurden die sagittale Höhe und der axiale Radius der Kurvatur im Bereich nasaler und temporaler Hornhautperipherie und anteriorer Sklera.
Analysiert wurden 39 Messungen der nasalen und 43 Messungen der temporalen Bereiche des vorderen Augenabschnitts. Die nasale corneale Peripherie und anteriore Sklera zeigten eine größere sagittale Höhe bei den hoch Myopen im Vergleich zu den Emmetropen (durchschnittlich 2,44 +/- 0,07 bzw. 2,21 +/- 0,04 mm; p = 0,02). Im Gegensatz dazu fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen leicht bis moderat Myopen im Vergleich zu Emmetropen und hoch Myopen. Im temporalen Messbereich zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen. Die Asymmetrie von nasal zu temporal in Bezug auf die sagittale Höhe war bei hoch Myopen geringer als bei Emmetropen (0,20 +/- 0,07 bzw. 0,46 +/- 0,06 mm; p = 0,02). Hoch Myope zeigten außerdem eine geringere Asymmetrie der nasal-temporalen axialen Radius-Kurvatur im Vergleich zu Emmetropen (0,35 +/- 0,08 bzw. 0,71 +/- 0,08 mm; p = 0.01).
Zusammenfassend sehen die Autoren in den Ergebnissen ihrer Studie auch mögliche Einflüsse auf das Design von cornealen und skleralen Kontaktlinsen für hoch myope Patienten. (ak)