BANHA (Biermann) – Das Vogt-Koyanaga-Harada (VKH)-Syndrom ist eine multisystemische T‑Zell-vermittelte Autoimmunerkrankung gegen Melanozyten. Ophthalmologisch zeigt sich häufig eine chronische, bilaterale granulomatöse Panuveitis mit seröser Ablatio. Den Verfassern einer aktuellen Studie aus Ägypten zufolge führt eine suprachoroidale Injektion von Triamcinolonacetonid (SCTA) – als adjuvante Therapieoption – in Kombination mit oralen Corticosteroiden zu einer schnelleren Remission der Exsudation und rascheren Verbesserung der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA) im Vergleich zur alleinigen systemischen Corticosteroidtherapie.
In ihre prospektive Parallelgruppenstudie schlossen die Wissenschaftler 12 Augen von 6 Patienten mit aktiver VKH-bedingter Inflammation und multiplen, bilateralen serösen Ablationes ein. Alle Patienten applizierten bereits systemisch Corticosteroide nach einer Pulstherapie. Das Studienauge erhielt eine SCTA-Injektion (4 mg/0,1 ml). Das Partnerauge stellte das Kontrollauge dar.
Die Arbeitsgruppe verglich 1, 3 sowie 6 Monate postoperativ die BCVA, die zentrale Foveadicke (CFT) und den IOD zwischen beiden Gruppen. Als primären Endpunkt legten die Forschenden die Veränderung der BCVA nach 6 Monaten fest. Die sekundären Endpunkte umfassten Veränderungen der CFT und des IOD nach 6 Monaten.
Die Forscher ermittelten, dass sich die BCVA nach 1 und 3 Monaten in der SCTA-Gruppe signifikant stärker verbesserte als in der Kontrollgruppe (beide p=0,026). Gleichermaßen stellten die Retinologen fest, dass sich die CFT nach 1 und 3 Monaten bei den SCTA-Augen signifikant stärker verringerte als bei den Kontrollaugen (beide p=0,028). Nach 6 Monaten zeigten beide Gruppen jedoch in Bezug auf BCVA und CFT in etwa entsprechende Werte. Es traten keine signifikanten Unterschiede beim IOD oder dem Sicherheitsprofil zwischen den Gruppen auf.
Die Autoren resümieren, dass die SCTA eine sichere und wirksame adjuvante Therapieoption bei Patienten darstellt, bei denen eine Corticosteroid-Pulstherapie kontaindiziert ist.
(tt)