NASHVILLE (Biermann) Die Zukunft der vitreoretinalen Chirurgie liegt in den fortschreitenden Visualisierungstechniken und den robotergestützten chirurgischen Geräten. Die Verfasser eines aktuellen Reviews haben die parallelen Entwicklungen der OCT und der chirurgischen Robotik sowie die Schnittmenge der beiden Technologien, die das Potenzial haben, die Patientenversorgung zu verbessern, beschrieben.
Laut den Wissenschaftlern lassen sich die Robotersysteme im Rahmen der vitreoretinalen Chirurgie in 4 Kategorien einteilen, die sich durch ihre Interaktion mit dem Chirurgen unterscheiden. Die Forscher heben im Folgenden die wichtigsten Charakteristika hervor:
- Handheld-Systeme wie bspw. das Micron, wurden entwickelt, um den physiologischen Tremor des Operateurs aus der Werkzeugspitze herauszufiltern
- Telemanipulationssysteme, die intraokulare Geschicklichkeit über einen Bending-Continuum-Roboter bieten, können Mikrostents oder Greifer einsetzen
- Hand-auf-Hand-Systeme, können Positionsfehler einer Werkzeugspitze minimieren, da Chirurg und Roboteraktuator gleichzeitig das chirurgische Werkzeug steuern
- Magnetisch gesteuerte Systeme verwenden ein extraokulares Magnetfeld, um Mikrokapseln im Auge für bspw. Kanülierung einer Vene zu steuern oder um eine Mikrokanüle mit magnetischer Spitze für subretinale Gentherapieinjektionen zu nutzen
Die Autoren fassen zusammen, dass Robotertechnologien die Grenzen der menschlichen physiologischen Fähigkeiten zwar in gewissem Maße kompensieren können, jedoch auch noch viele Barrieren bei den chirurgischen Robotern überwunden werden müssen. Dennoch unterstreichen die Experten, dass die klinische Robotik mit der OCT und der Werkzeugspitzenkraftmessungen die visuelle Wahrnehmung und Präzision des Chirurgen verbessern kann. Querschnittsdarstellungen des Gewebes mit der OCT können einen reichhaltigen Satz an Informationen liefern, die eine sichere Bewegung während der Eingriffe gewährleisten können. Sensoren, die für den Menschen nicht wahrnehmbare Kräfte erkennen, sind in der Lage, die effektive taktile Wahrnehmung des Chirurgen zu verbessern.
(tt)