PARIS (Biermann) – Wie eine aktuelle Studie aus Frankreich gezeigt hat, weist Adalimumab (ADA) im Vergleich zu Infliximab (IFX), bei denen es sich um Tumor-Nekrosefaktor-Alpha (TNF‑α)-Inhibitoren handelt und die zur Familie der biologischen, krankheitsmodifizierenden Substanzen (bDMARD) gehören, bei Patienten mit einer visusbedrohenden nichtinfektiösen Uveitis (NIU) ein signifikant geringeres Risiko für Rezidive auf.
In ihrer retrospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie überprüften die Wissenschaftler medizinische Aufzeichnungen zu 330 Patienten (medianes Alter 36 Jahre [IQR 27–54 Jahre]; 45,2% Männer) mit einer durch eine retinale Vaskulitis und/oder einem Makulaödem visusbedrohenden NIU.
Die Therapie umfasste entweder IFX, das mit einer Dosierung von 5 mg/kg KG intravenös in Woche 0, 2 und 6 sowie danach alle 4–6 Wochen appliziert wurde oder MTX, das zunächst mit einer Dosierung von 80 mg und nachfolgend von 40 mg alle 2 Wochen subkutan verabreicht wurde. Die Arbeitsgruppe legte als Hauptendpunkte die Rezidivrate, die komplette Ansprechrate, den Corticosteroid-sparenden Effekt sowie das Sicherheitsprofil fest.
Zu den Hauptursachen der Uveitis zählten der Morbus Behçet (27%), die idiopathische juvenile Arthritis (5,8%) sowie die Sarkoidose (5,5%).
Die Forscher ermittelten, dass die geschätzte Rezidivrate 6 Monate nach Beginn der jeweiligen Biologikabehandlung bei 13% (95%-KI 0,009–0,16) lag. Die Therapie mit IFX war jedoch assoziiert mit einem geringeren Rezidivrisiko gegenüber derjenigen mit MTX (HR 0,52; 95%-KI 0,36–0,77; p=0,001). Demgegenüber stellten die Experten fest, dass beide Gruppen sowohl eine vergleichbare komplette Ansprechrate der NIU, als auch eine ähnliche Corticosteroid-einsparende Wirkung zeigten.
Des Weiteren beobachteten die Ophthalmologen, dass die Behçet-bedingte Uveitis eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein komplettes Ansprechen auf die Anti-TNF-α-Therapie (HR 2,04; 95%-KI 1,16–3,60; p=0,01) aufwies und mit einer geringeren Rezidivrate (HR 0,53; 95%-KI 0,33–0,85; p=0,009) assoziiert war als diejenige bei anderen Ätiologien der NIU.
(tt)