WEIFANG (Biermann) – Eine aktuelle Analyse zum orbitalen Melanom zeigt, dass für eine Optimierung der Behandlungsergebnisse und eine Verbesserung der Überlebensraten der Patienten die invasiven Merkmale des Tumors und die Ki-67-Expressionswerte berücksichtigt werden sollten. Zudem empfehlen die Autoren die Nervenbeteiligung stärker in den klinischen Fokus zu rücken.
Für die retrospektive Beobachtungsfallserie wurden die elektronischen Krankenakten, histopathologische und bildgebende Untersuchungen sowie die Nachuntersuchungen von 37 Patienten mit orbitalem Melanom analysiert.
Die Wissenschaftler ermittelten als häufigste Primärstelle die Konjunktiva, wobei die Hälfte der Patienten bei der Erstuntersuchung einen orbitalen Befall aufwies. Zudem wurde zumeist eine Verlagerung des Augapfels aufgrund der intraorbitalen Masse beobachtet. Diese war mit Schwellungen der Augenlider und verschwommenem Sehen verbunden. Bei allen Patienten wurde die Masse operativ entfernt. Für die Raten der intraorbitalen Weichteilinfiltration, der Nerveninvasion und der Knochenzerstörung wurden 48,6 %, 18,9 % bzw. 13,5 % ermittelt. Bei fünf Patienten (13,5 %) wurden Fernmetastasen in Leber, Knochen, Lunge, Haut und Ohrspeicheldrüsenlymphknoten nachgewiesen. Die mediane Überlebenszeit der 13 verstorbenen Patienten betrug 132 ± 24,88 Monate, mit einer 5‑Jahres-Überlebensrate von 78,4 %±7,3 %. Das Vorhandensein einer Nerveninvasion zeigte eine signifikante Korrelation mit der Prognose (P = 0,047 < 0,05), während Alter, Geschlecht, Augenbeteiligung, Knochenzerstörung und intraorbitale Weichteilinfiltration keine signifikante Korrelation mit der Prognose vorwiesen (P > 0,05). Die Expression von Ki-67 war negativ mit der Überlebenszeit und ‑rate der Patienten korreliert, wobei eine höhere Ki-67-Expression mit einer kürzeren Überlebenszeit verbunden war (r2=-0,267, r2=-0,067).
(sas)