Verät­zun­gen der Augenoberfläche

Limbale Epithelzelltransplantation als Therapieoption

25. Juni 2025

HYDERABAD (Bier­mann) — Eine limba­le Epithel­zell­trans­plan­ta­ti­on kann nach Verät­zun­gen der Augen­ober­flä­che mit limba­lem Stamm­zell­de­fi­zit eine hilf­rei­che Thera­pie sein.
In einer prospek­ti­ven, kontrol­lier­ten Quer­schnitts­stu­die ging man der Frage nach, wie gut sich lang­fris­tig das Horn­haut­epi­thel nach auto­lo­ger einfa­cher limba­ler Epithel­trans­plan­ta­ti­on (SLET) bei okulä­rer Verät­zung (OCB) und einsei­ti­gem limba­len Stamm­zell­de­fi­zit (LSCD) erho­len kann.
Die Studie umfass­te 47 Pati­en­ten, die fünf bis zwölf Jahre nach einer Auto­lo­gen SLET unter­sucht wurden.
Die Spen­der- und Empfän­ger­au­gen aller Pati­en­ten wurden bei einer einzi­gen Nach­un­ter­su­chung mit Spalt­lam­pen-Biomi­kro­sko­pie (SLB), In-vivo-Konfo­kal­mi­kro­sko­pie (IVCM), Impres­si­ons­zy­to­lo­gie (IC), opti­scher Kohä­renz­to­mo­gra­phie des vorde­ren Augen­ab­schnitts (ASOCT) und Scheim­pflug-Bild­ge­bung (SI) unter­sucht. Die objek­ti­ven Para­me­ter, die bewer­tet wurden, waren der Phäno­typ des Horn­haut­epi­thels (CEP), die Dicke (CET), die Reflek­ti­vi­tät (CER) und die Densi­to­me­trie (CED). Für alle Para­me­ter wurden Medi­an­wer­te mit Inter­quar­tils­be­rei­chen ermit­telt und mit nicht­pa­ra­me­tri­schen Tests analysiert.
Der primä­re Endpunkt war die erfolg­rei­che Wieder­her­stel­lung einer norma­len CEP in SLB, IVCM und IC. Sekun­dä­re Ziel­grö­ßen waren der Vergleich von CET und CER auf ASOCT und CED in der SI zwischen den Augen mit erfolg­rei­cher und nicht erfolg­rei­cher CEP-Wieder­her­stel­lung und den Spenderaugen.
Letzt­lich wurden 94 Augen von 47 Pati­en­ten mit einem media­nen Follow-up von 5,75 Jahren nach SLET unter­sucht. Eine erfolg­rei­che Wieder­her­stel­lung des Horn­haut­epi­thels in SLB, IVCM und IC wurde bei 32 (68 %) Empfän­ger­au­gen beob­ach­tet, während ein Miss­erfolg bei 15 (32 %) Augen fest­ge­stellt wurde. Die CEP war bei allen 47 (100%) Spen­der­au­gen normal. Die media­ne CET war bei gesun­den Spen­der­au­gen, Augen mit erfolg­rei­cher CEP-Rege­ne­ra­ti­on (55,9 Mikro­me­ter, 50,3–59,2 vs. 57,8, 49,9–63,1; P = 0,47) und Augen mit Versa­gen (57,7 Mikro­me­ter, 50,9–66,2; P ≥ 0,59) ähnlich. Obwohl die media­nen CER (100,72, 89,9–111,2 vs. 121,6, 109,7–139,8; P = 0,001) und CED (14,7, 13,4–17,1 vs. 26,5, 20,1–30,2; P = 0,02) bei Augen mit erfolg­rei­cher CEP-Rege­ne­ra­ti­on signi­fi­kant nied­ri­ger waren als bei Augen mit Miss­erfolg, waren sie immer noch signi­fi­kant höher als die entspre­chen­den Werte in gesun­den Spen­der­au­gen für CER (90,33, 84,9–96,9; P = 0,02) bzw. CED (13,5, 11,4–15,1; P = 0,03).
Eine lang­fris­tig erfolg­rei­che Wieder­her­stel­lung des cornea­len Epithels konnte demnach bei etwa zwei Drit­teln der Augen erzielt werden. (ak)

Autoren: Shanbhag S et al.
Korrespondenz: sayanbasu@lvpei.org
Studie: Five- to Twelve-Year Outcomes of Autologous Simple Limbal Epithelial Transplantation: Long-Term Corneal Epithelial Imaging and Phenotypic Analysis
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 May:273:107-118.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2025.02.003

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