OSLO (Biermann) – Werden Augen mit neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration (nAMD), die unter einer First-Line-Therapie mit Bevacizumab therapieresistent sind, auf Aflibercept umgestellt, kann dies zu einer moderaten visuellen Verbesserung führen. Dies deuten die Studienergebnisse einer norwegischen Arbeitsgruppe an, die in „Acta Ophthalmologica“ veröffentlicht wurden.
In die retrospektive Studie wurden Patienten mit nAMD eingeschlossen, die die Behandlung 2012 (Aflibercept nicht verfügbar) und 2018 (Aflibercept verfügbar) begonnen hatten. Ausgewählt wurden jene Augen, bei denen nach mindestens 4 monatlichen Bevacizumab-Injektionen noch eine Flüssigkeitsansammlung im Bereich der Makula vorhanden war. Die Studie umfasste 40 Augen aus dem Jahr 2012 und 88 Augen aus dem Jahr 2018. Die Patienteneigenschaften waren zu Studienbeginn und nach 4 Monaten in allen Gruppen ähnlich.
Im Jahr 2018 wurden 59 Augen (67%) nach 4 Monaten auf Aflibercept umgestellt. Die durchschnittliche Veränderung des bestkorrigierten Visus (BCVA) von 4 Monaten auf ein Jahr betrug +2,8 Buchstaben im Jahr 2018 versus –1,7 Buchstaben im Jahr 2012 (p=0,043). Die mittlere Veränderung des BCVA vom Ausgangswert auf ein Jahr betrug 2018 +9,4 Buchstaben (p<0,001) und 2012 +4,4 Buchstaben (p=0,073).
Die mittlere Veränderung der zentralen Foveadicke (CRT) von 4 Monaten auf ein Jahr betrug –36 µm im Jahr 2018 versus –23 µm im Jahr 2012 (p=0,373). Die mittlere Änderung der CRT vom Ausgangswert auf ein Jahr betrug 2018 –100 µm (p<0,001) und 2012 –75 µm (p<0,001).
Die durchschnittliche Anzahl der in einem Jahr verabreichten Injektionen lag bei 11,8 im Jahr 2018 versus 10,4 im Jahr 2012 (p<0,001). In beiden Gruppen wurde nach einem Jahr die Mehrheit der Augen noch in 4‑Wochen-Intervallen behandelt.
(isch)