PARIS (Biermann) Eine Uveitis kann mit einer Meningitis sowie einer Inflammation des Zentralnervensystems in Verbindung gebracht werden. Eine aktuelle Studie aus Frankreich hat nun gezeigt, dass die Uveomeningitis mit einem nur begrenzten Spektrum an Erkrankungen heterogenen Ursprungs assoziiert ist. Die Meningitis scheint keinen Einfluss auf den okulären sowie extraokulären Verlauf und deren Ergebnisse zu haben. Im Rahmen der diagnostischen Abklärung der Uveitis sollte deshalb eine Lumbalpunktion nur im Einzelfall ordiniert werden, so das Resümee der Autoren.
Die Wissenschaftler nahmen 110 erwachsene Patienten mit Uveomeningitis in die retrospektive Studie auf.
Die Arbeitsgruppe ermittelte als Hauptursachen der Uveomeningitis bei 31% der Patienten ein Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom, gefolgt von einer Syphilis in 16% der Fälle, einer Sarkoidose bei 12% der Patienten, einem Morbus Behçet in 7% der Fälle sowie einer Multiplen Sklerose bei 5% der Patienten. Bei 16% der Uveomeningitiden blieb der Ursprung unklar.
Im Vergleich zu einem ätiologisch-angepassten Patientenkollektiv mit einer Uveitis ohne Meningitis stellten die Forscher bei Patienten mit Uveomeningitis ein jüngeres Alter, häufiger auftretende neurologische Manifestationen sowie auffällige Befunde in der zerebralen Magnetresonanztomografie (MRT) fest.
Im Gegensatz dazu fanden die Experten heraus, dass kein ophthalmologischer Untersuchungsbefund mit dem Vorhandensein einer Meningitis assoziiert war. Des Weiteren zeigte sich, dass Patienten mit Uveomeningitis im Vergleich zur Uveitisgruppe ohne Meningitis häufiger eine immunsuppressive Therapie erhielten, wohingegen sich die Rezidivrate der Uveitis sowie systemische Komplikationen nicht zwischen den beiden Gruppen unterschieden.
(tt)