MANCHESTER (Biermann) – In einer retrospektiven Fallserie von 37 Augen mit sekundärem Glaukom bei Uveitis war das Xen-45-Implantat eine wirksame und sichere Behandlungsoption, einschließlich solcher Patienten, bei denen dringend ein chirurgischer Eingriff erforderlich war.
Primäre Endpunkte in der Fallserie waren die Sehschärfe, der Augeninnendruck, der Entzündungsgrad sowie Augeninnendruck-senkende Medikamente. Außerdem wurde die Zeit von der Entscheidung bis zur Operation aufgezeichnet. Die Daten wurden präoperativ und 1 Tag, 1 Woche, 1, 3, 6 und 12 Monate postoperativ erhoben. Postoperative Komplikationen waren Hypotonie und okuläre Dekompressionsretinopathie.
Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 16,7 Monate (Bereich 12–32 Monate). Präoperativ erhielten alle Patienten 3 oder mehr Augeninnendruck-senkende Medikamente, und 75,7% Acetazolamid zum Einnehmen. Eine systemische Immunsuppression wurde bei 62,2% angewendet, und alle bekamen topische Steroide. Der mittlere präoperative Augeninnendruck betrug 36,1 mmHg (±9,6) bei einem durchschnittlichen Abfall von 3,69 (±0,47). Die mediane Zeit von der Entscheidung zur Operation bis zur Operation betrug 5,5 Tage (Bereich 1–120).
Der mittlere postoperative Augeninnendruck betrug 12,6 mmHg (±4,1) mit einem durchschnittlichen Abfall des Augeninnendrucks um 0,62 (±1,1) nach einem Jahr, was einem Rückgang des Augeninnendrucks um 65% und einer Verringerung der medikamentösen Senkung des Augeninnendrucks um 83% entspricht.
Das Bleb-Needling mit 5‑Fluorouracil wurde an 5 Augen (13,5%) durchgeführt. Bei 7 Augen trat eine symptomatische Hypotonie auf, die weitere Eingriffe erforderte. Bei der letzten Nachuntersuchung wurde keine okuläre Dekompressionsretinopathie festgestellt. 5 Augen (13,5%) mussten mittels Drainage-Tube operiert oder einer Trabekulektomie unterzogen werden.
Die Autoren folgern, dass das Xen-45-Implantat eine wirksame Behandlung für hypertensive Krisen beim uveitischen Sekundärglaukom sei und eine starke Senkung des Augeninnendrucks ohne signifikante Uveitis-Ausbrüche ermögliche. In dieser Patientengruppe waren die Needling-Raten niedriger als beim primären Offenwinkelglaukom. Es könnten jedoch immer noch Komplikationen einschließlich Hypotonie auftreten, so das Resümee der Autoren.
(isch)