SAPPORO (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Veröffentlichung berichten, unterscheiden sich die langfristigen Erfolgsraten einer modifizierten 360°-Fadentrabekulotomie bei Patienten mit uveitischem Glaukom (UG) nicht signifikant von denjenigen bei Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom (POWG).
In ihre retrospektive nichtrandomisierte Vergleichsstudie schlossen die Wissenschaftler 51 Patienten/Augen (mittleres Alter 54,4±13,4 Jahre) mit UG ein, bei denen im Zeitraum Oktober 2005 bis Januar 2012 in der Augenklinik des Hokkaido Universitätklinikums (Japan) eine modifizierte 360°-Fadentrabekulotomie mit einem 5–0 Nylonfaden (S‑LOT) durchgeführt wurde. Sich in Bezug auf das Alter entsprechende Patienten mit POWG, bei denen im selben Zeitraum eine S‑LOT erfolgte, stellten die Kontrollgruppe dar. Die Arbeitsgruppe definierte den chirurgischen Erfolg als einen Augeninnendruck (IOD) <18 mmHg mit der gleichen oder geringeren Anzahl an eingesetzten Antiglaukomatosa (AGM) wie präoperativ. Mithilfe der Kaplan-Meier-Überlebenskurven analysierten die Forschenden die Raten an chirurgischem Versagen und verglichen diese zwischen beiden Gruppen.
Die mittlere Nachuntersuchungszeit betrug in der UG-Gruppe 104,8±44,0 Monate und in der POWG-Gruppe 98,1±36,3 Monate (p=0,23).
Die Forscher ermittelten, dass sich der mittlere IOD bei den UG-Augen von 34,9±11,0 mmHg präoperativ auf 12,0±4,1 mmHg nach 60 Monaten sowie auf 12,1±5,6 mmHg nach 120 Monaten verringerte. Bei den POWG-Augen lag der präoperative IOD – signifikant niedriger – bei 25,3±9,4 mmHg (p<0,001) und verbesserte sich auf 13,8±3,2 mmHg nach 60 Monaten sowie auf 12,4±1,8 mmHg nach 120 Monaten (p=0,86). Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Erfolgsraten beider Gruppen zum Zeitpunkt der finalen Kontrolle (Log-Rank-Test p=0,13). Die Ophthalmologen konstatierten beim UG Erfolgsraten von 70% bzw. 67,5% nach 60 bzw. 120 Monate, während diese beim POWG 62,5% und 41,2% betrugen.
(tt)