TAICHUNG (Biermann) – Frühere Studien haben einen Zusammenhang zwischen Augenoberflächenerkrankungen und Luftverschmutzung gefunden, wohingegen sich nur wenige Studien auf das Risiko einer Uveitis konzentriert haben. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass die Luftverschmutzung signifikant mit dem Risiko einer idiopathischen Uveitis assoziiert ist.
Die Wissenschaftler verwendeten Daten aus der Taiwan Longitudinal Health Insurance Datenbank (LHID) sowie der Taiwan Air Quality Monitoring Datenbank (TAQMD), um die retrospektive Kohortenstudie durchzuführen.
Sie teilten Luftschadstoff-Konzentrationen, einschließlich der von Kohlendioxid (CO2), nach Quartilen in 4 Stufen (Q1-Q4) ein. Als Ergebnisparameter wurde die Inzidenz der Uveitis (definiert nach der Internationalen Klassifikation der Erkrankungen; 9.Auflage) festgelegt.
Die Arbeitsgruppe berechnete mithilfe univariabler und multivariabler Cox-Proportional-Hazard-Regressionsmodellen die angepasste Hazard Ratio (aHR) und ermittelte die potenziellen Risikofaktoren für eine Uveitis.
In die Studie wurden 175.489 Personen aufgenommen, die mit den nächstgelegenen Luftqualitäts-Überwachungsstationen verbunden waren.
Die Forscher stellten bei folgenden Schadstoffen ein erhöhtes Uveitis-Risiko fest:
- bei Kohlenmonoxid (CO) in der Q3-Gruppe (aHR 1,41; 95%-KI 1,23–1,61) sowie in der Q4-Gruppe (aHR 2,19; 95%-KI 1,93–2,47)
- bei Stickstoffmonoxid (NO) in der Q3-Gruppe (aHR 1,46; 95%-KI 1,27–1,67) und in der Q4-Gruppe (aHR 2,05; 95%-KI 1,81–2,32)
- bei Stickstoffoxid (NOx) in der Q2-Gruppe (aHR 1,27; 95%-KI 1,11–1,44), in der Q3-Gruppe (aHR 1,34; 95%-KI 1,16–1,53) sowie in der Q4-Gruppe (aHR 1,85; 95%-KI 1,63–2,09)
- bei Gesamtkohlenwasserstoff (THC) in der Q2-Gruppe (aHR 1,42; 95%-KI 1,15–1,75), in der Q3-Gruppe (aHR 3,80; 95%-KI 3,16–4,57) und in der Q4-Gruppe (aHR 5,02; 95%-KI 4,19–6,02),
- bei Methan (CH4) in der Q3-Gruppe (aHR 1,94; 95%-KI 1,60–2,34) und in der Q4-Gruppe (aHR 7,14; 95%-KI 6,01–8,48).
Alle Werte sind im Vergleich zur Q1-Gruppe zu betrachten.
Die Autoren resümieren, dass das Uveitis-Risiko vor allem bei hohen THC- und CH4-Werten erhöht ist und mit steigenden NOx- und THC-Werten zunimmt.
(tt)