TAIPEH (Biermann) – Eine aktuelle Studie aus Ostasien hat gezeigt, dass bei Patienten mit Uveitis im Vergleich zu Personen ohne Uveitis ein signifikant erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer entzündlichen Darmerkrankung (inflammatory bowel disease; IBD) besteht.
Die Wissenschaftler untersuchten in einer retrospektiven Kohortenstudie zwischen dem 1.Januar 2001 und dem 31.Dezember 2013 medizinische Aufzeichnungen zu Patienten mit Uveitis und gesunden, alters- und geschlechtsangepassten Probanden aus der Datenbank der nationalen Krankenversicherungsforschung in Taiwan (China). Die Arbeitsgruppe verglich die kumulativen Inzidenzraten von nachfolgend aufgetretenen IBD in den beiden Gruppen. Das angepasste Hazard Ratio (HR) von IBD im Zusammenhang mit Uveitis ermittelte sie mithilfe eines multivariaten Cox-Regressionsmodells nach Ausschluss von Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie, Adipositas sowie Nikotinkonsum. Zusätzlich berechnete sie separat das HR der IBD-Subtypen Morbus Crohn (CD) und Colitis ulcerosa (UC).
Die Forscher nahmen 198.923 Patienten mit Uveitis und 397.846 Kontrollpersonen in die Studie auf. Das Durchschnittsalter der Kohorte betrug 47,7 ± 18,9 Jahre. Sie stellten in der Uveitis-Gruppe eine signifikant höhere kumulative Inzidenzrate von IBD im Vergleich zur Kontrollgruppe fest (4,13% vs. 1,48%; p<0,0001). Ebenso zeigten die Uveitispatienten in der univariaten Cox-Regressionsanalyse ein signifikant höheres Risiko für IBD im Vergleich zu den Probanden (HR 1,47; 95%-KI 1,43–1,52; p<0,0001). Die Assoziation blieb auch weiterhin im multivariaten Regressionsmodell signifikant (HR 1,44; 95%-KI 1,39–1,49; p<0,0001). Darüber hinaus fanden die Experten in der Subgruppen-Analyse heraus, dass Uveitis mit einem signifikant erhöhtem Risiko für CD assoziiert war (angepasstes HR 1,49; 95%-KI 1,44–1,54), wohingegen dieser Zusammenhang nicht bei UC bestand (angepasstes HR 1,03; 95%-KI 0,92–1,15).
(tt)