DUNEDIN (Biermann) – Eine aktuelle retrospektive klinische Kohortenstudie hat ergeben, dass das Alter ein wichtiger Faktor zu sein scheint, der die zugrundeliegende Ätiologie und den klinischen Verlauf der Uveitis beeinflusst.
Die Wissenschaftler schlossen in ihre monozentrische Studie insgesamt 4395 Teilnehmer ein, die sich von Januar 2009 bis Dezember 2023 in ihrer Klinik vorstellten. Das mediane Alter zum Zeitpunkt bei der Vorstellung betrug 45,1 Jahre (Interquartilbereich [IQR] 32,2–60,3). Infektionen wurden sowohl bei jüngeren (0–19 Jahre) als auch bei älteren (≥60 Jahre) Teilnehmern häufiger beobachtet. Als häufigste Ursache für eine infektiöse Uveitis wurde Toxoplasmose bei jüngeren Teilnehmern (0–19 Jahre; 12,5 %) und Herpes-Zoster-Virus bei Erwachsenen im Alter >40 Jahren (40–59 Jahre, 7,1 %; 60–79 Jahre, 20,5 %; 80+Jahre, 38,6 %) identifiziert. Für tumorbedingte Uveitis-Maskierungs-Syndrome wurde ein signifikanter Zusammenhang mit zunehmendem Alter (p<0,001) festgestellt. Den Autoren zufolge war bei jüngeren Personen eher eine steroidsparende Immunsuppression (p<0,001) und eine Umstellung von der ursprünglichen DMARD-Therapie erforderlich (p<0,001). Des Weiteren beobachteten die Forschenden bei älteren Patienten häufiger ein zystoides Makulaödem, einen erhöhten Augeninnendruck und eine Katarakt (p<0,001), während jüngere Patienten häufiger an posterioren Synechien (p=0,001), Papillitis (p<0,001) und choroidalen neovaskulären Membranen (p=0,002) erkrankten.
(sas)