CHICAGO (Biermann) – Eine ausschließlich immunmodulatorische Therapie kann erfolgreich sein, um eine langfristige Kontrolle uveitischer, nicht ischämiebedingter Neovaskularisationen (NV) ohne destruktive oder operative Eingriffe zu erreichen. Das geht aus einer aktuellen Studie US-amerikanischer und italienischer Ophthalmologen hervor.
Die Wissenschaftler überprüften im Rahmen ihres retrospektiven, multizentrischen Reviews medizinische Aufzeichnungen zu 6 Patienten (8 Augen) mit uveitisbedingten papillären und/oder retinalen Neovaskularisationen, die zwischen 2014 und 2021 in den Augenkliniken der Northwestern University (Chicago, USA) und des San Raffaele Scientific Institute (Mailand, Italien) behandelt worden waren. Die Arbeitsgruppe erfasste Daten zu dem Alter der Patienten bei der Erstdiagnose der NV, dem Geschlecht der Patienten, der Medikation sowie der Nachbeobachtungszeit. Zusätzlich überprüfte die Studiengruppe bildgebende Befunde, falls diese vorlagen.
Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 22 Jahren (Bereich 10–52 Jahre) und die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 3 Jahre (Bereich 6 Monate bis 7 Jahre).
Die Forscher ermittelten, dass alle Augen zum Zeitpunkt des Auftretens der Uveitis auch aktive NV aufwiesen. 7 Augen zeigten sich therapienaiv. Die Experten stellten des Weiteren fest, dass bei allen 8 Augen weder klinisch noch angiographisch Anzeichen einer retinalen Ischämie vorlagen.
Alle Patienten applizierten eine variable Kombination aus lokalen und/oder systemischen Corticosteroiden und/oder systemischen Immunsuppressiva. Eine vollständige Rückbildung der uveitischen NV trat in allen Augen innerhalb eines Medians von 8 Wochen (Bereich 2–20 Wochen) nach Beginn der Behandlung auf. Die Forschenden stellten während des gesamten Beobachtungszeitraumes keine Rezidive der NV fest.
(tt)