DESSAU (Biermann) – Für die Brachytherapie mit der β‑emittierenden Ruthenium-106 (Ru-106) Plaque sind Größe und Lage des Uvealen Melanoms (UM) entscheidend. Eine aktuelle Studie bestätigt, dass zentrale UMs schwierig zu behandeln sind. Zudem sollten UMs in Läsionen lateral oder medial der Fovea eingeteilt werden, da die langfristigen Kontrollraten unterschiedlich sind
Zentrale UMs wurden als Läsionen bis zu 5 mm vom Sehnervenkopf oder einem Fovea-Radius von 5 mm definiert. Zwischen Januar 2011 und Juli 2020 wurden 56 Patienten mit Ru-106-Brachytherapie behandelt. Die klinischen Ergebnisse hinsichtlich Rezidiv, Sehschärfe (VA) und strahlenbedingter Toxizität wurden bewertet. Die Nachbeobachtungszeit betrug 66 (6–136) Monate.
Die Wissenschaftler beobachteten, dass von 56 Patienten (56 Augen) 8 (14%) ein Lokalrezidiv erlitten. Sechs rezidivierende UM bei 19 (32%) Patienten befanden sich in der Nähe des Sehnervenkopfes, und 2 Patienten zeigten UM in der Nähe der Makula (2/37 [5%]; p>0,05). Man ermittelte eine Gesamterhaltungsrate der Augen von 89%. Die VA betrug vor der Behandlung 0,45 und verringerte sich nach der Brachytherapie auf 0,26. Eine Strahlenretinopathie oder Optikusneuropathie wurde bei 7 (13%) Patienten und eine Strahlenmakulopathie bei 10 (17,9%) festgestellt. Bei 6 Patienten (11%) wurde eine Enukleation wegen eines Rezidivs oder einer strahleninduzierten Ophthalmopathie durchgeführt.
(sas)