NEWPORT BEACH (Biermann) – Das trockene Auge (DED) wird häufig durch eine verminderte Tränenproduktion verursacht. Bei Vareniclin (OC-01) handelt es sich um eine in diesem Kontext neuartige Verbindung, die über Nasenspray appliziert wird.
Vareniclin ist ein nikotinischer Acetylcholinrezeptor-Agonisten, der den parasympathischen Trigeminusweg aktiviert, wodurch es zu einer erhöhten Produktion des basalen, natürlichen Tränenfilms kommen soll. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass OC-01-Nasenspray eine bedeutende Wirkung auf die Befunde und Symptome des DED hat und dabei ein gutes Verträglichkeitsprofil zeigt.
Die Wissenschaftler nahmen 758 Patienten im Alter von ≥22 Jahren mit DED in die multizentrische, doppelverblindete, vehikelkontrollierte Phase-III-Studie ONSET‑2 auf. Die Teilnehmenden verwendeten Tränenersatzmittel, hatten einen Ocular-Surface-Disease-Index-Score von ≥23 Punkten sowie einen Schirmer-Test-Score (STS) von ≤10 mm.
Die Patienten wurden im Verhältnis 1:1:1 randomisiert für eine Behandlung mit 50 µl intranasalem Spray 2‑mal pro Tag in jede Nasenöffnung über einen Zeitraum von 4 Wochen mit entweder OC-01 0,6 mg/l (n=260), OC-01 1,2 mg/l (n=246) oder Placebo (n=252).
Die Arbeitsgruppe legte als primären Endpunkt die Anzahl an Patienten fest, die nach 4 Wochen eine Verbesserung des STS um ≥10 mm erreichten. Zu den sekundären Endpunkten zählten die Veränderungen des STS und des Augentrockenheits-Scores (EDS) nach 4 Wochen Therapie.
Die Forscher ermittelten, dass in beiden Behandlungsgruppen mehr Patienten den primären Endpunkt erreichten als in der Placebogruppe (OC-01 0,6 mg/l 47,3%; OC-01 1,2 mg/l 49,2% vs. Placebo 27,8%; p<0,0001 für beide Dosierungen). Ebenso verbesserte sich der STS nach 4 Wochen signifikant in beiden OC-01-Gruppen verglichen mit Placebo (p<0,0001 für beide Dosierungen). Der EDS verbesserte sich in den OC-01-Gruppen nicht signifikant im Vergleich zur Scheinmedikation.
86,5% der Patienten klagten über meist milde, nicht okuläre Nebenwirkungen wie Niesen, Husten und Rachenreizung. Diese Beschwerden traten häufiger in den Behandlungsgruppen als in der Placebogruppe auf.
(tt)