Trocke­nes Auge

Osmolarität des Tränenfilms steht in Zusammenhang mit kornealen Nervenstrukturen

1. November 2024

HYDERABAD (Bier­mann) – Welchen struk­tu­rel­len Verän­de­run­gen unter­lie­gen die subba­sa­len Horn­haut­ner­ven bei Pati­en­ten mit Trocke­nem Auge (DED) und Hyper­os­mo­la­ri­tät des Tränen­films im Vergleich zu solchen mit norm­os­mo­la­rer Tränen­flüs­sig­keit? Diese Frage stand im Mittel­punkt einer prospek­ti­ven Bewer­tung von 53 DED-Pati­en­ten (106 Augen). Bei 48 Augen wurde der Tränen­film als hyper­os­mo­lar einge­stuft (Gruppe 1), bei weite­ren 58 als norm­os­mo­lar (Gruppe 2).

Im Ergeb­nis stell­ten die Forschen­den fest, dass eine Tränen­hy­per­os­mo­la­ri­tät bei DED-Pati­en­ten mit einer vermin­der­ten Nerven­ver­zwei­gung sowie einer gerin­ge­ren Faser­dich­te und ‑länge asso­zi­iert ist, trotz ähnli­cher Grade von Binde­haut­ent­zün­dung, Tränen­film­sta­bi­li­tät und Meibomdrüsendysfunktion.

In der Studie litten von 53 Pati­en­ten (27 Frauen) 28 am Sjögren-Syndrom, während die übri­gen Proban­den eine Funk­ti­ons­stö­rung der Meibom­drü­sen aufwie­sen. Der Anteil der Pati­en­ten mit Sjögren-Syndrom (21 vs. 7) sowie der Frau­en­an­teil waren in Gruppe 1 höher. Im Hinblick auf das Pati­en­ten­al­ter, die Höhe des Tränen­me­nis­kus, die Tränen­film­auf­riss­zeit, Meibom­drü­sen­dys­funk­ti­on, Bulbus­rö­tung und Anfärb­bar­keit der Cornea unter­schie­den sich die beiden Grup­pen nicht, sie wichen aber bei den Ergeb­nis­sen des Schirm­er-Tests (p<0,001) und der Tränen­os­mo­la­ri­tät voein­an­der ab (p<0,001): Beide Para­me­ter fielen in Gruppe 1 schlech­ter aus. Eben­falls keine Unter­schie­de konn­ten die Wissen­schaft­ler fest­stel­len in Bezug auf die Dichte der dendri­ti­schen Zellen, weder unrei­fer (53,8 vs. 38) noch reifer (2,7 vs. 0).

Die signi­fi­kant unter­schied­li­chen Horn­haut­ner­ven­pa­ra­me­ter waren Nerven­fa­ser­län­ge (p=0,005), Dichte (p=0,01) und Verzwei­gungs­dich­te (p=0,04), wobei in Gruppe 1 nied­ri­ge­re Werte fest­ge­stellt wurden. Nur die Tränen­os­mo­la­ri­tät korre­lier­te schwach mit der Horn­haut­ner­ven­fa­ser­län­ge (r, ‑0,38), der Dichte (r, ‑0,32) und der Verzwei­gung (r, ‑0,28). Bei Pati­en­ten Sjögren-Syndrom und hyper­os­mo­la­rem Tränen­film waren Nerven­fa­ser­län­ge und ‑verzwei­gung im Vergleich zu Pati­en­ten mit norm­os­mo­la­rer Tränen­flüs­sig­keit reduziert.

(ac)

Autoren: Maity M et al.
Korrespondenz: Swati Singh; swatisingh@lvpei.org
Studie: Association of tear osmolarity and corneal nerves structure in dry eye disease: an in vivo study
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 11.10.2024.
Web: dx.doi.org/ 10.1007/s00417-024-06657-w

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