LONDON (Biermann) — Das Trockene Auge ist häufig und kann durch Katarakt-Operationen verschlimmert werden. Deshalb müssten Augenärzte vor einer solchen Operation prüfen, ob bereits ein Trockenes Auge vorliegt, und gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung einleiten. Das berichten die Autoren eines Reviews zu diesem Thema.
Operateure müssten sich, so die Autoren weiter, auch der verminderten Genauigkeit von Messungen für die chirurgische Planung in Gegenwart eines Trockenen Auges bewusst sein und intraoperative chirurgische Faktoren, die zu Schädigungen der Augenoberflächen führen können, auf ein Minimum begrenzen. Zudem sei es nötig, sich über Maßnahmen Gedanken zu machen, mit denen sich postoperativ das Ausmaß eines Trockenen Auges zu reduzieren.
Die Wissenschaftler hatten verschiedene Literaturdatenbanken durchsucht und dabei die Schlagworte „cataract surgery“, „phakoemulsifikation“ und „cataract extraction“ in Kombination mit „dry eyes“ und „ocular surface“ verwendet. Als relevant wurden 145 Publikationen identifiziert. Dabei handelte es sich um 33 Review-Artikel, 4 systematische Reviews, 4 Metaanalysen, 27 randomisiert-kontrollierte Studien, 33 Kohortenstudien (30 prospektiv, 3 retrospektiv), eine retrospektive Fall-Kontroll-Studie, 7 Querschnittstudien, 13 laborbasierte Untersuchungen, 23 Fallserien (16 prospektiv, 7 retrospektiv) sowie einen Bericht einen nationalen solche identifiziert, die sich direkt mit dem Problem des Trockenen Auges im Zusammenhang mit der Kataraktchirurgie beschäftigten. Diese umfassten 1 Metaanalyse, 2 Reviews, 24 randomisiert-kontrollierte Studien, 12 prospektive Kohortenstudien, 7 prospektive Fall-Kontroll-Studien (davon 2 laborbasierte Untersuchungen), 1 retrospektive Fall-Kontroll-Studie und 10 Fallserien (4 prospektiv, 6 retrospektiv).
In ihrem aktuellen Review gehen die Autoren auf das prä‑, intra- und postoperative Management des Trockenen Auges ein. In Bezug auf letzteres nennen sie eine Optimierung von Standard-Behandlungsregimes, befeuchtende Augentropfen, topische Ciclosporin-Augentropfen sowie Muzinsekretagoga und unter anderen möglichen Interventionen anti-inflammatorische Wirkstoffe (Lifitegrast), eine Omega-3-Supplementierung, Lactoferrin, Lidrand-Pflege mit Teebaumöl und Verbandlinsen.
(ac)