PENNSYLVANIA (Biermann) – In einer Querschnittstudie mit 18.257 an Trockenem Auge (DED) leidenden Patienten aus der Datenbank des All of Us Research Program des US-amerikanischen National Institute of Health hat sich gezeigt, dass DED-Patienten mit signifikant höherer Wahrscheinlichkeit psychische Auffälligkeiten zeigen als Personen ohne DED. Den Verfassern der Publikation fiel auf, dass dieser Zusammenhang unter schwarzen Personen signifikant stärker ausfiel als unter weißen Betroffenen (OR 3,68 vs. 3,09; p<0,001).
Die Wissenschaftler setzten univariate und multivariable logistische Regressionsmodelle ein, um Zusammenhänge zwischen DED und psychischen Erkrankungen (z.B. depressiven Störungen, Angstzuständen, bipolaren Störungen und Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis) zu ermitteln.
Unter den Teilnehmern mit DED fiel die Prävalenz depressiver Störungen (31,6% vs. 10,7%; p<0,001) sowie von Angststörungen (34,8% vs. 14,7%; p<0,001), bipolaren Störungen (5,5% vs. 2,3%; p<0,001) und Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis (2,3% vs. 0,9%; p<0,001) signifikant höher aus als in der Kontrollgruppe. Nach Adjustierung im Hinblick auf medizinische Komorbiditäten (z. B. Schilddrüsenunterfunktion, Sjögren-Syndrom, systemischer Lupus erythematodes) war bei den Patienten mit DED im Vergleich zur Kontrollgruppe die Wahrscheinlichkeit höher, an einer depressiven Störung (OR 3,47; 95%-KI 3,32–3,62), Angststörung (OR 2,74; 95%-KI 2,63–2,85), bipolaren Störung (OR 2,23; 95%-KI 2,04–2,44) oder schizophrenen Störung (OR 2,48; 95%-KI 2,17–2,84) zu leiden.
(ac)