SHANGHAI (Biermann) — Eine Studie an einer chinesischen Augenklinik mit insgesamt 106 Patienten untersuchte die Zusammenhänge zwischen den Symptomen des trockenen Auges mit Faktoren wie Schlafqualität und Stimmungslage. Als Kontrollgruppe dienten 50 augengesunde Menschen. Neben üblichen Untersuchungen zum trockenen Auge wie Tränenfilmaufreißzeit (TFBUT), corneales Fluoreszein-Staining und Schirmer I‑Test wurden auch die Schwere der Symptome mittels visueller Analog-Skala (VAS) sowie die Schlafqualität und die Stimmungslage in Bezug auf Depressionen und Ängste mittels entsprechender Scores ermittelt.
Patienten mit trockenem Auge wiesen signifikant höhere Depressions- und Angstscores sowie eine schlechtere Schlafqualität auf als Patienten der Kontrollgruppe. Bei Patienten mit schlechterer Schlafqualität zeigte sich eine kürzere TFBUT, ein schlechterer Schirmer-Test und eine insgesamt schwerere Ausprägung der Erkrankung. Eine signifikante Korrelation fand sich bei Sicca-Patienten auch zwischen Schlafqualität und Stimmungslage.
Die Autoren gehen somit davon aus, dass die Schlafqualität durch Beeinflussung von Tränensekretion und Stabilität des Tränenfilms eine wichtige Rolle bei der Entwicklung eines trockenen Auges spielen könnte. Auch sei es möglich, dass durch indirekte Aggravation von Angst und Depression auch Symptome des trockenen Auges stärker wahrgenommen würden. Nicht zuletzt könne auch das trockene Auge selbst zu einer schlechteren Schlafqualität sowie zu einer Entwicklung von Depressionen und Ängsten führen, so die Autoren.
(ak)