MAILAND (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Studie schreiben, sind verschiedene Gruppen der trockenen AMD (dAMD) durch unterschiedliche Beeinträchtigungen der choroidalen vaskulären und stromalen Komponenten gekennzeichnet, die unterschiedliche Schweregrade der AMD widerspiegeln. Das Ziel der Studie bestand darin, die choroidalen luminalen und interstitiellen stromalen Veränderungen anhand des choroidalen Vaskularitätsindex (CVI) bei verschiedenen Formen der dAMD im Vergleich zu gesunden Probanden zu untersuchen.
Die Wissenschaftler schlossen 120 Patienten (120 Augen) in die retrospektive Kohortenstudie ein. 30 Augen bildeten die Gruppe der dAMD mit Drusen, 30 Augen die Gruppe mit retikulären Pseudodrusen (RPD) und 30 Augen gehörten der Gruppe mit geographischer Atrophie (GA) an. Die 4. Gruppe bestand aus den übrigen 30 der altersangepassten gesunden Kontrollaugen.
Die Arbeitsgruppe berechnete den CVI, das heißt das Verhältnis zwischen der luminalen Aderhautfläche (LCA) und der gesamten Aderhautfläche (TCA) im subfovealen Bereich von 1000 µm.
Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 76,6±7,1 Jahre. In Bezug auf Alter, axiale Bulbuslänge und zentraler Makuladicke wurden keine statistischen Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden. Demgegenüber ermittelten die Forscher eine unterschiedliche Verteilung der TCA zwischen den 4 Gruppen (p=0,003), hauptsächlich aufgrund der Veränderungen der LCA (p=0,001). Ebenso stellten die Experten bei dem CVI eine unterschiedliche Verteilung zwischen den 4 Gruppen fest (p<0,001). Die RPD-Gruppe wies einen geringeren CVI im Vergleich zu den Kontrollen auf (p=0,040), während die GA-Gruppe einen geringeren CVI gegenüber der Drusen‑, der RPD- sowie der Kontroll-Gruppe zeigte (p=0.001; p=0,046; p<0,001).
Die Autoren resümieren, dass die CVI geeignet sei, ein besseres Verständnis der Pathogenese der verschiedenen Formen der dAMD zu liefern, da die CVI im Vergleich zur Aderhautdicke (ChT) ein sensitiverer Biomarker bei der Erkennung von Aderhautveränderungen darstellt.
(tt)