MADRID (Biermann) – Die Intensive-Licht-Puls (IPL)-Therapie bezeichnet eine polychromatische Bestrahlung der Meibomdrüsen (MG), welche eine Kontraktion der MG stimuliert und den Lipidfluss verbessert. Die Autoren einer aktuellen Studie haben nun gezeigt, dass diese Therapie in Kombination mit einer Expression der MG (MGX) zu einer Verbesserung der Symptome und der Befunde bei Glaukompatienten führt, die durch die dauerhafte Applikation von Antiglaukomatosa (AGM) pharmakologisch-induzierte pathologische Veränderungen der Augenoberfläche aufweisen.
In ihre nicht vergleichende prospektive Fallserienstudie schlossen die Wissenschaftler 30 Patienten mit Glaukom (mittleres Alter 74,6±9,0 Jahre [Bereich 57–94 Jahre]) ein, die ≥2 Jahre ≥1 AGM applizierten (60% Prostaglandinanaloga-Monotherapie) und Symptome des trockenen Auges mit MG-Dysfunktion (MGD) aufwiesen. Alle Patienten wurden 4‑malig im Abstand von 2 Wochen mit der IPL-Therapie und MGX behandelt.
Die Arbeitsgruppe überprüfte 4 Wochen nach der letzten Therapie die Veränderungen der subjektiven Symptombewertung der Patienten anhand der Punktanzahl bei den Fragebögen „Ocular-Surface-Disease-Index“ (OSDI), „Standard-Patient-Evaluation-of-Eye-Dryness“ (SPEED), „Symptom-Assessment-Questionnaire-in-Dry-Eye“ (SANDE) sowie der Werte auf der visuellen Analogskala (VAS). Zusätzlich bewertete die Gruppe unter anderem die Veränderungen der kornealen Anfärbbarkeit, der Tränenfilm-Osmolarität, des Meibo-Scores (Verlust der MG) sowie der Expressibilität der MG.
Die Forscher ermittelten bei allen Fragebögen und der VAS eine signifikante Verringerung der Scores (alle p<0,001). Ebenso reduzierte sich die korneale Anfärbbarkeit signifikant (p<0,001). Zudem beobachteten die Experten eine signifikante Abnahme der Tränenfilm-Osmolarität (p=0,001) sowie des Prozentsatzes an Augen mit einem MG-Expressibilitätsgrad 3 (keine Exprimierbarkeit der MG) von 44,4% auf 17,2% (p=0,003).
(tt)