DURHAM (Biermann) – Eine aktuelle Studie aus England hat gezeigt, dass es mit strukturellen und funktionellen Biomarkern möglich ist, frühe, intermediäre und späte nichtexsudative Stadien der trockenen AMD zu identifizieren und die relevanten Daten für Wirksamkeitsstudien zu nutzen.
Laut den Verfassern der aktuellen Übersichtsarbeit könnte der Einsatz von Deep-Learning und kombinatorischen Algorithmen in zukünftigen klinischen Studien zur nichtexsudativen AMD zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Die Wissenschaftler führten eine Literaturrecherche in PubMed, ScienceDirect, EMBASE und Web of Science für den Zeitraum 01.01.1996–30.11.2020 sowie eine Patentrecherche durch, um einen umfassenden Überblick über kürzlich veröffentlichte Biomarker (molekular, strukturell und funktionell) für frühe, intermediäre AMD und geographische Atrophie zu gewinnen. Ziel war es auch, die Relevanz dieser Biomarker für den Einsatz in zukünftigen klinischen Studien zu bewerten.
Die Arbeitsgruppe bewertete die Artikel mit dem Mixed-Methods-Appraisal-Tool auf Bias und Qualität unter Verwendung verschiedener Suchbegriffe, insbesondere Fundusautofluoreszenz, Dunkeladapation und Mikroperimetrie. Insgesamt nahm die Gruppe 94 Artikel mit 61.842 Personen in die Bewertung auf.
Die Forscher ermittelten, dass die Spectral-Domain-OCT in frühen Stadien der AMD bei der Hervorhebung detaillierter struktureller Veränderungen die beste Untersuchungsmethode darstellte. Die Fundusautofluoreszenz war bei der Einschätzung des Fortschreitens einer geographischen Atrophie am entscheidendsten.
Ebenso betonten die Retinologen, dass die verzögerte Stäbchen-Intercept-Zeit bei Dunkeladaptation der am häufigsten empfohlene funktionelle Surrogat-Endpunkt für die frühe AMD war, während sich die retinale Sensitivität bei der Mikroperimetrie für die intermediäre AMD als am relevantesten darstellte.
Die Forschenden heben hervor, dass kombinierte Studien, welche verschiedene Patientenmerkmale und Ansätze des maschinellen Lernens/Deep-Learning berücksichtigen, am besten geeignet waren, das individuelle Risiko für den Beginn und das Fortschreiten der AMD zu bewerten.
(tt)