MADRID (Biermann) – Ein residueller Astigmatismus von bis zu 0,5 dpt. nach Implantation einer trifokalen Intraokularlinse (IOL) wird in allen Entfernungen durch Patienten toleriert.
Zu diesem Ergebnis kommt eine spanische prospektive Fallserie mit Patienten, welche eine AcrySof IQ PanOptix-Intraokularlinse erhalten hatten. Bei 61 Augen von 61 Patienten wurde der Visus in der Ferndistanz (0 dpt.) sowie in einer Distanz für ‑1,5 dpt., ‑2,5 dpt. und ‑3,0 dpt. gemessen. Mittels Zylindergläsern von 0,5 dpt (28 Augen) und 1,0 dpt. (33 Augen) in 90° (Astigmatismus gegen die Regel, engl.: against the rule, ATR), 45° (schräger Astigmatismus, oblique) und 180° (Astigmatismus mit der Regel, engl.: with the rule, WTR) wurde ein residueller Astigmatismus simuliert. Alle Messungen wurden mit Fernkorrektur (als Referenzsituation) und mit einer simulierten Myopie von 0,5 dpt. durchgeführt.
In beiden Gruppen waren Fern- und Intermediärvisus in der Referenzsituation (Emmetropie) besser (P < 0,001 für alle Fälle). Mit einem Zylinder von 1,0 dpt. war der Anteil der Patienten, welche mindestens 2 Reihen Visusverlust aufwiesen, höher in der Gruppe mit ATR-Astigmatismus. Für den Nahvisus waren die Unterschiede geringer.
Ein Restastigmatismus von 0,5 dpt. wurde unabhängig von der Ausrichtung der Zylinderachse toleriert. Die Kombination aus einer geringen Myopie und einem Astigmatismus verschlechterte den Fernvisus signifikant, den Nahvisus deutlich geringer. (ak)
Trifokale Intraokularlinsen
Leichter postoperativer Astigmatismus tolerabel
28. Juni 2022
Autoren: Rementería-Capelo L et al.
Korrespondenz: jruijruizalcocer@ucm.es
Studie: Effect of residual astigmatism and defocus in eyes with trifocal intraocular lenses
Quelle: J Cataract Refract Surg. 2022 Jun 1;48(6):679-684.
Web: https://doi.org/10.1097/j.jcrs.0000000000000814
