GUANGZHOU (Biermann) – Bei einer traumatischen Hornhauterosio kommt es zu einem Schaden des Hornhautepithels und auch der darunterliegenden hemidesmosomalen Verbindungen. Deren verzögerte Erholung führt zu rezidivierenden symptomatischen Episoden. Eine Behandlungsempfehlung in Bezug auf die hemidesmosomalen Verbindungen existiert bisher nicht.
In einer randomisierten, kontrollierten Pilotstudie wurden daher 60 Patienten mit einer traumatischen Hornhauterosio eingeschlossen und nach vollständigem Epithelschluss 1:1 randomisiert entweder mit 0,3% Sodium-Hyaluronat Augentropfen behandelt (HA-Gruppe) oder lediglich beobachtet (Kontrollgruppe). Primäre und sekundäre Endpunkte waren die kumulative Inzidenz von schwerwiegenden und leichteren symptomatischen Episoden innerhalb einer Nachbeobachtungszeit von zwölf Monaten.
Von den 60 eingeschlossenen Patienten komplettierten 56 Patienten die Nachbeobachtungszeit (29 in der Gruppe mit HA-Augentropfen und 27 in der Kontrollgruppe). Die kumulative Inzidenzrate für schwerwiegende symptomatische Episoden lag bei 20,7% in der HA-Gruppe und bei 18,5% in der Kontrollgruppe. Zwischen den beiden Gruppen fanden sich keine signifikanten Unterschiede (P = 0,838). Mildere symptomatische Episoden wurden in 48,3% für die HA-Gruppe und in 37,0% für die Kontrollgruppe verzeichnet. Auch hier fanden sich keine signifikanten Unterschiede (P = 0,397).
Insgesamt erlitten annähernd ein Fünftel der Patienten schwere symptomatische Episoden innerhalb eines Jahres.
In Bezug auf die Erholung der hemidesmosomalen Verbindungen konnte für die Behandlung mit Sodium-Hyaluronat-Augentropfen letztlich kein Vorteil nachgewiesen werden.
(ak)