KYOTO (Biermann) – Wie wirksam ist die Transplantation kultivierter humaner Hornhautendothelzellen (CEC) mit einem Rho-assoziierten Proteinkinase(ROCK)-Inhibitor zur Behandlung von Hornhautendothelversagen (CEF) langfristig? Informationen dazu liefert eine prospektive Beobachtungsstudie, in die 65 Patienten mit Hornhautendothelversagen eingeschlossen wurden.
Diese Patienten behandelte man mittels Zelltherapie mit kultivierten allogenen humanen CECs (0,2–1,0 x 106 Zellen) und der Injektion eines ROCK-Inhibitors in die Vorderkammer. Der Nachbeobachtungszeitraum dauerte 10 Jahre.
24 Wochen sowie 1–10 Jahre postoperativ ermittelten die Studienautoren Hornhauttransparenz und ‑endothelzelldichte (CECD) sowie die zentrale Hornhautdicke (CCT) und den bestkorrigierten Visus (BCVA) auf einer Landolt-C-Tafel. Für die Berechnung der postoperativen Wahrscheinlichkeit für die Wiederherstellung und Persistenz der Hornhauttransparenz kam die Kaplan-Meier-Methode zum Einsatz. Den primären Endpunkt der Untersuchung bildeten die Wiederherstellung und Transparenz der Hornhaut nach der Operation. Sekundäre Endpunkte waren eine CEC-Dichte von >500 Zellen/mm² bzw. 1000 Zellen/mm², eine Hornhautdicke von <630 μm und eine Verbesserung des BCVA entsprechend einer Abnahme des logMAR-BCVA um ≥0,2 nach 24 Wochen und 5 Jahren.
Den Erfolg bezüglich der Aufrechterhaltung der Hornhauttransparenz nach 24 Wochen sowie nach 5 und 10 Jahren postoperativ beziffern die Verfasser der Arbeit auf 98,5% (95%-KI 89,6–99,8) bzw. 93,0% (95%-KI 82,4–97,3) und 83,7% (95%-KI 54,4–95,0). Eine CEC-Dichte von >1000 Zellen/mm² wurde 5 Jahre postoperativ bei 79,6% (95%-KI 65,7–89,8) erreicht, eine Hornhautdicke von <630 μm bei 85,4% (95%-KI 72,2–93,9) und eine Verbesserung der BCVA bei 85,7% (95%-KI 72,8–94,1). Schwerwiegende Nebenwirkungen gab es den Forschenden zufolge keine.
(ac)