WIEN (Biermann) — Die Prävalenz des trockenen Auges (DED) nimmt ständig zu. Alle Formen des DED sind mit Störungen im Tränenfilm verbunden. Eine internationale Studiengruppe um Prof. Gerhard Garhöfer von der Medizinischen Universität Wien untersuchte daher den Effekt der einmaligen Verabreichung von zwei verschiedenen Hyaluronsäure-basierten Augentropfen auf die Tränenfilmdicke (TFT) bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer trockener Augenerkrankung (DED).
In der Studie erhielten 60 Patienten zwischen 20 und 57 Jahren randomisiert Augentropfen, die entweder nicht konserviertes Natriumhyaluronat, Triglyceride und Phospholipide (HTP) oder nicht konserviertes Natriumhyaluronat (HA) oder nicht konserviertes Natriumchlorid (NaCl) enthielten. Die TFT und Lipidschichtdicke (LLT) wurden vor und zu definierten Zeitpunkten nach einmaliger Applikation mit einem speziell aufgebauten ultrahochauflösenden optischen Kohärenztomographiesystem und einem Weißlichtinterferometer bewertet. Es wurden Standardtests für DED durchgeführt, beispielsweise eine visuelle Analogskala (VAS), Cornea-Fluorescein-Färbung (CFS), Schirmer-I-Test und Tränenfilmaufreißzeit (BUT).
Der zeitliche Verlauf bei der TFT unterschied sich signifikant zwischen den drei verabreichten Mitteln (p < 0,001). Die einmalige Verabreichung von HTP erhöhte die TFT signifikant über einen Zeitraum von 40 Minuten. Eine Zunahme der TFT über 20 Minuten wurde nach dem Eintropfen von HA beobachtet, wohingegen NaCl keine Wirkung zeigte. Bei der Änderung von BUT, CFS oder LLT wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den drei Gruppen beobachtet (p = 0,57, 0,97 bzw. 0,86). Eine signifikante Verbesserung der subjektiven Symptome (VAS) wurde nach einmaliger Applikation von HTP (p = 0,03 versus Baseline) und HA festgestellt, nicht jedoch nach Verabreichung von NaCl (p = 0,03, p < 0,01 und p = 0,08 versus Baseline, beziehungsweise jeweils p = 0,57 zwischen den Gruppen).
Die Studienautoren schlagen Langzeitstudien mit mehreren Verabreichungen der Tropfen vor, um die Wirksamkeit der getesteten Produkte weiter zu untersuchen.
(isch)