BORDEAUX (Biermann) – Die Toxoplasmose-bedingte Retinochoroiditis (TRC) stellt die Hauptursache der posterioren Uveitis bei immunkompetenten Patienten dar. Die Autoren einer aktuellen Studie aus Frankreich haben nun gezeigt, dass die intravitreale Injektion von Clindamycin eine sichere und wirksame Therapiealternative bei Patienten mit Kontraindikationen, Allergien, unzureichendem Ansprechen oder Nebenwirkungen auf die klassische orale Gabe von Clindamycin bietet.
Die Wissenschaftler nahmen 9 Patienten (10 Augen) mit TRC, die zwischen Dezember 2017 und Januar 2020 mit ≥ 1 intravitrealen Injektion von Clindamycin in der Augenklinik des Universitätsklinikums in Bordeaux (Frankreich) behandelt wurden, in die retrospektive, monozentrische Beobachtungsstudie auf. Die Arbeitsgruppe analysierte die Wirksamkeit der Behandlung hinsichtlich einer Verbesserung der Sehschärfe, einer Verringerung der Größe der retinalen Läsion sowie einer Reduktion der Makuladicke.
Die Forscher ermittelten, dass bei 9 der 10 Augen nur 1 intravitreale Applikation erforderlich war. Des Weiteren stellten sie fest, dass aufgrund der Injektionen in allen 3 überprüften Studienendpunkten eine Verbesserung eintrat. Die Sehschärfe verbesserte sich von im Mittel 1,0 LogMar (1,07 ±0,77 LogMar) präoperativ auf 0,4 LogMar (0,43 ±0,53 LogMar) 6 Monate post injectionem. Darüber hinaus fanden die Ophthalmologen heraus, dass sich die Läsionsgröße um 51% sowie die Makuladicke um 78µm während der Nachbeobachtungszeit verringerte.
(tt)