KOLKATA (Biermann) – Die Autoren einer aktuellen Studie aus Indien berichten nach den ersten Erfahrungen mit dem VEGF-Inhibitor Brolucizumab bei der Therapie therapieresistenter und ‑naiver Augen mit polypoidaler choroidaler Vaskulopathie (PCV) über ein gutes Wirksamkeits- und Risikoprofil.
In ihre retrospektive multizentrische Fallstudie schlossen die Wissenschaftler 21 Patienten/Augen (mittleres Alter 65,1±9,9 Jahre) mit PCV ein, die mit Brolucizumab behandelt wurden. Von diesen erwiesen sich 16 Augen (76%) vor der Therapie mit Brolucizumab als therapieresistent. Die Arbeitsgruppe definierte Therapieresistenz als eine Krankheitsaktivität mit persistierender intraretinaler (IRF) und/oder subretinaler Flüssigkeit (SRF) nach ≥6 intravitrealen Anti-VEGF-Injektionen anderer Wirkstoffe im Laufe des vorangegangenen Jahres.
Die Therapie mit Brolucizumab erfolgte im Pro-re-nata-Regime mit monatlichen Kontrolluntersuchungen. Die Indikation für eine erneute Behandlung mit Brolucizumab wurde gestellt, wenn entweder IRF oder SRF zu jedem Zeitpunkt des Studienzeitraumes vorlagen.
Die mittlere Follow-up-Zeit vom Zeitpunkt der 1. Brolucizumab-Injektion an betrug 27,3 ±3,3 Wochen.
Die Forscher ermittelten, dass bei 7 von den 21 Augen (33%) 3 Injektionen, bei 13 Augen (62%) 2 und bei 1 Auge 1 Injektion mit Brolucizumab erforderlich waren. Die Retinologen stellten des Weiteren fest, dass das mittlere injektionsfreie Intervall bei 12±1,2 Wochen lag. Die mediane Sehschärfe vor der Therapie mit Brolucizumab betrug 0,6 logMAR (dezimal 0,25; Bereich 0,47–1 logMAR) und verbesserte sich auf 0,3 logMAR (dezimal 0,5; Bereich 0,25–0,6 logMAR). Ebenso beobachteten die Ophthalmologen eine signifikante Abnahme der mittleren Makuladicke von 443±60 µm zu Studienbeginn auf 289±25 µm zum Zeitpunkt der letzten Kontrolle (p<0,001).
Bei keinem der 21 Augen mit insgesamt 48 Brolucizumab-Injektionen traten intraokuläre Entzündungen auf.
(tt)