DURHAM (Biermann) — Die autologe Transplantation neurosensorischer Netzhaut hat sich in einer ersten Studie als anatomisch erfolgreiche und zudem sichere Methode erwiesen, um ein refraktäres Makulaforamen zu verschließen.
Die multizentrische, retrospektive Fallserie umfasst 41 Augen und ebenso viele Patienten. Die 27 Frauen und 14 Männer hatten ein durchgreifendes Makulaforamen, welches sich als refraktär gegenüber einer zuvor durchgeführten Vitrektomie mit Abschälung der inneren Grenzmembran und anschließender Tamponade erwiesen hatte. Die Studienteilnehmer waren bereits bis zu 3‑mal operiert worden, im Schnitt waren es 1,5±0,94 Voroperationen. Bei allen Patienten wurde eine Pars-plana-Vitrektomie und ein autologe Transplantation neurosensorischer Netzhaut durchgeführt, entweder mit Gas- oder Silikonöltamponade oder kurzzeitiger Perfluor-N-Octan-Tamponade. Die Nachbeobachtung lief über 11,1±7,7 Monate (Range 6–36 Monate).
Ein kompletter anatomischer Verschluss des Makulaforamens in der optischen Kohärenztomographie wurde bei 36 von 41 Augen (87,5%) erreicht. Der durchschnittliche korrigierte Visus (logMAR) verbesserte sich von anfänglich 1,11±0,66 (Range 0,48–3) auf 1,03±0,51 (Range 0,1–2) bei der letzten postoperativen Kontrolle (p=0,03). Bei 15 Patienten (36,6%) verbesserte sich der Visus um ≥ 0,3 logMAR-Einheiten, bei 17 (41,5%) bleib er stabil und bei 9 (21,9%) verschlechterte er sich. In der Gruppe, in der ein anatomischer Verschluss des Makulaformanes erreicht wurde, kam es bei 52,3% der Patienten zu einer Verbesserung und bei 13,8% zu einer Verschlechterung des Visus. In der Gruppe ohne anatomischen Verschluss verschlechterte sich der Visus bei 20% und verbesserte sich bei keinem Patienten.
Der mittlere präoperative größte Basaldurchmesser betrug 1468,1±656,4 µm (Range 621‑2600 µm) und der mittlere Durchmesser der inneren Öffnung betrug 825±422,5 µm (Range 336‑1649 µm). Vor der Operation wies die ellipsoide Zone im Mittel einen 1777,3±513,8 µm (Range 963‑2808 µm) großen Defekt auf. Bei der letzten Kontrolluntersuchung war nur noch ein Bereich von 1370±556,9 µm (Range 288‑2000 µm) geschädigt (p=0,007). Die äußere Grenzmembran hatte präoperativ einen Defekt in der Größe von 1681,5±429 µm (Range 1172–2606 µm), bei der letzten Kontrolle war dieser auf 1408,5±571,2 µm (Range 200‑2000 µm) geschrumpft (p=0,017).
Schwere postoperative Komplikationen waren Netzhautablösung (n=1) und Glaskörperblutung (n=1). Es gab keine Fälle von proliferativer Vitreoretinopathie, Endophthalmitis, suprachoroidaler Blutung oder choroidaler Neovaskularisation.
(nec)