BOSTON (Biermann) — In einem Literatur-Review wurden insgesamt 13 Artikel aus Pubmed, Cochrane-Library und der Datenbasis von Clincal Trials darauf untersucht, inwiefern sich der Einsatz von Orthokeratologie-Kontaktlinsen (Ortho-K-Kontaktlinsen) positiv auf eine Reduktion der Myopie-Progression auswirken könne.
Unter den 13 Studien waren 3 prospektive, randomisierte Studien, 7 nicht-randomisierte, prospektive Vergleichsstuden und 3 retrospektive Fallserien. Die meisten Studien wurden an Kindern asiatischer Herkunft durchgeführt.
Die Behandlung mit Ortho-K-Kontaktlinsen konnte die Achsenlängenzunahme bei einer Studiendauer von 2 Jahren um ungefähr 50% verringern. Ortho-K-Patienten zeigten eine Achsenlängenveränderung von ungefähr 0,3 mm, die Kontrollgruppe von 0,6 mm. Dies korrespondierte mit einer Refraktionsdifferenz von ungefähr 0,5 dpt. Jüngere Kinder und Kinder mit einer größeren Pupille hätten den Ergebnissen zufolge möglicherweise einen größeren Effekt bei der Ortho-K-Behandlung. Ein Rebound könne nach Absetzen oder nach Wechsel zu einer anderen Art der Refraktionsbehandlung auftreten.
Orthokeratologie könne somit eine effektive Therapieoption zur Verringerung einer Myopieprogression bei Kindern und Heranwachsenden sein mit einem potentiell besseren Effekt in früherem Kindesalter (6–8 Jahre). Bei potentiellem Risiko von mikrobiellen Keratitiden bei Kontaktlinsentragen bleibe die Sicherheit jedoch ein kritisch zu beobachtender Gesichtspunkt.
(ak)