PHILADELPHIA (Biermann) – Bei der sympathischen Ophthalmie handelt es sich um eine bilaterale granulomatöse Uveitis, die nach einem unilateralen Trauma oder nach chirurgischen Eingriffen auftritt, und den Visus des kontralateralen Auges bedroht.
Die Diagnose wird erschwert durch unterschiedliche Befundbilder und klinische Verläufe sowie einem Fehlen von diagnostischen Laborparameter, sodass die Therapie häufig verzögert eingeleitet werden kann und die Gefahr eines dauerhaften Visusverlustes besteht.
Im Rahmen eines aktuellen Reviews präsentieren die Autoren aktuelle Studienergebnisse zu Fortschritten im Bereich der Pathophysiologie, Diagnostik sowie Behandlung der sympathischen Ophthalmie.
Laut den Forscher lassen jüngste Forschungsergebnisse vermuten, dass die sympathische Ophthalmie auf einer zellvermittelten Immunantwort gegen retinale und uveale Antigene beruht, die durch ein Trauma oder eine Operation freigesetzt wurden. Es scheinen viele Mechanismen beteiligt zu sein, insbesondere eine Aktivierung des Interleukin-23/IL-17-Signalweges.
Die Wissenschaftler betonen, dass ein besseres Verständnis der Pathophysiologie nützliche Angriffspunkte für die Entwicklung neuer Medikamente bieten sowie die Identifizierung von Risikopatienten ermöglichen könnte.
Des Weiteren stellten die Experten fest, dass der Schwerpunkt aktueller Studien auf der Früherkennung der sympathischen Ophthalmie mithilfe der multimodalen Bildgebung liegt, um eine zeitnahe Therapie einleiten zu können. Viele Autoren befürworten den routinemäßigen Einsatz der OCT zum Screening und zur Krankheitsüberwachung, da Veränderungen in der OCT den klinischen Symptomen und Anzeichen vorausgehen und fassbare visuelle Befunde liefern können.
Darüber berichten die Verfasser des Reviews, dass in aktuellen Studien weiterhin der frühzeitige Therapiebeginn mit systemischen Corticosteroiden und steroidsparenden Immunsuppressiva die Hauptsäule der Behandlung darstellt.
(tt)